RPG Endless Travellers - Crossed Roads

Dieses Thema im Forum "Foren-RPGs" wurde erstellt von Informatix, 20. Januar 2008.

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  1. Wolfslady

    Wolfslady Moderatorin Mitarbeiter

    Als sie aufwachte fühlte sie sich seltsam niedergeschlagen, aber das verwunderte sie nicht weiter. Geschmeidig erhob sie sich. Es war keine Zeit dafür niedergeschlagen zu sein. Sie sollte etwas tun um daran etwas zu ändern, aber was? Und vor allem: Wo sollte sie mit dem Suchen anfangen. Ihr war klar, dass sie Hilfe brauchte. Es musste eine Möglichkeit geben das Artefakt zu finden. >Vielleicht sollte ich diese Magierin suchen< aber wo sollte sie anfangen zu suchen. Sie seufzte. Sie hatte keine Ahnung wie man Menschen fand.

    „Du könntest Etyana fragen.“ Bemerkte Gisal, der ihr die Gedanken offensichtlich am Gesicht abgelesen hatte, wenn er sie nicht sogar belauscht hatte.
    „Warum gerade ein Vampir?“ fragte sie, hatte aber im selben Moment die Antwort. Als Vampir musste sie früher Menschen gejagt haben, also müsste sie auch wissen wie man Menschen fand, oder nicht? Sie beschloss die Vampirin zu fragen und verließ das Zimmer, nachdem sie ihre Rüstung angelegt hatte. Ihre Haut schimmerte in einem leichten Gold, aber von seiner sonstigen Farbe war nicht viel zu sehen. Der Zauber hatte sie ja auch eine ganze Stange Geld gekostet. Sie sah kurz in Etyanas Zimmer nach, aber die Vampirin war nirgends zu sehen. Also musste sie sie suchen gehen. Ihr graute es schon, wenn sie nur an die Größe der Stadt dachte. Aber ihr blieb wohl keine Wahl
    Als sie das Gasthaus verließ, erblickte sie zu ihrer Verwunderung Etyana und Ashanti.
    „Ah da seid ihr ja!“ sagte sie enthusiastischer, als sie sollte. „Ich wollte euch gerade suchen gehen.“ Sagte sie mit einem kleinen Lächeln, aber es erreichte ihre Augen nicht. Gisal schnurrte an ihrem Ohr und sah Ashanti an, der sich davon aber nicht besonders stören ließ.
    „Ich brauche eure Hilfe.“ Sagte sie dann und blickte der Vampirin direkt in die Augen.
     
  2. Saphira_01

    Saphira_01 Ehrbarer Bürger

    Etyana und Ashanti schritten die letzten paar Meter auf das Gasthaus zu.
    Es war bereits sehr dunkel geworden, die gewaltigen Türme der Stadt warfen nun schier unendlich lange Schatten, Schatten, die sogar noch außerhalb der Stadt zu sehen waren und sich weit bis hin zu den Wäldern zogen, wo sie zwischen den ebenso dunklen Baumreihen verschwanden.
    Seit sie sich auf die Reise begeben hatte und der Gruppe beigetreten war, was nun schon beachtliche Zeit zurücklag, hatte sie keine Stadt mehr gesehen wie diese. Sie hatte früher, als sie noch ihrem Blutdurst folgen musste, viele große Städte ausgeraubt, und im Gegensatz zu anderen Vampiren die eine Seele bekommen hatten, konnte sie sich noch sehr genau an ihre Zeit ohne Seele erinnern.
    Sie hatte in großen Landhäusern gemordet, in gewaltigen Festungen, in prunkvollen Städten hatte sie einsame Menschen oder Bettler getötet, die so schnell niemand vermissen würde.
    Ihr fröstelte bei diesem Gedanken. Es war eine grausame Zeit, ganz gleich wieviel Erfahrung sie dadurch im Kampf gewonnen hatte.
    Doch diese Zeit war vorbei, und sie war froh darüber.
    Sie hatte keine sonderliche Lust mehr, sich über diese Dinge den Kopf zu zerbrechen. Sie war müde und wollte sich schlafen legen.
    Doch ehe sie auf die Stufen treten konnte, die zur Eingangstür des Gasthauses führte, wurde diese aufgeschoben und die Elfe Larale kam zum Vorschein. Auf ihrer Schulter saß Gisal in seiner Mardergestalt.
    Etyana wollte die Elfe kurz begrüßen denn sie war sich sicher, dass es Larale zu wichtigen Geschäften in die Stadt zog, wo sie so eilig wirkte.
    Doch zu ihrem Erstaunen schien sie nach der Vampirin gesucht zu haben.
    "Ah da seid ihr ja", sagte sie. "Ich brauche eure Hilfe".
    Etyana warf Ashanti einen Blick zu, und der Wolf schien ebenso gespannt auf Larales Worte wie Etyana selbst.
     
  3. Senuge

    Senuge Bürger

    Das Mädchen öffnete die Schranktüren und, wie sie erwartete, lag da nur ein wenig Besteck drin, nichts Spektakuläres...aber hier musste es doch noch..."UAHHH!" Hastig drehte sich Myrasia um und ein...Junge stand vor ihr. Sie musterte diesen Burschen, der ihr wirklich einen Schreck eingejagt hatte, weiter tat sie jedoch nichts, warum auch, es war nur ein Junge, der sich offenbar verlaufen hat. Nach wenigen Sekunden dachte sie allerdings anders, ihr wurde gedroht, sich nicht zu bewegen...ihr wurde gedroht? Nur meinte es der Junge ernst, er war drauf und dran, einen nicht ganz so angenehmen Zauber auf Myrasia zu feuern, sie sollte besser aufpassen, was sie sagte...

    "Ganz ruhig bleiben, ja? Was gibt dir das Recht, irgendeine Drohung und einen Zauber auf mich zu richten? Du weißt nicht zufällig, welcher Rasse ich angehöre?", fragte sie. Gut, sie würde sich verraten und dem Magier klarmachen, dass sie ein Senurer wäre, welche hier nicht gerade von Jedem willkommen geheißen wurden, doch war es wohl bekannt, dass sie Magie besaßen, von der viele Meister nur träumen konnten. Warum also ließ sie sich von einem verstörten Bengel bedrohen? Er war sich sehr selbstsicher, sie sollte ihn nicht unterschätzen. "Du suchst mich wegen des Geldes, richtig? Konnte mir inzwischen denken, dass man auf der Suche nach mir ist, anscheinend ist es recht offensichtlich, dass ich zu denen gehöre, die hier nicht anerkannt werden, nur weil sie sich nicht zwangsmäßig einer anderen Gemeinde unterordnen wollen." Spätestens jetzt sollte diesem Magier klar werden, zu welchen Leuten Myrasia gehörte, doch letztendlich war es ihr egal, in diesem Viertel gab es außer dem Jungen und diesem vermeintlichen Schützen niemand Anderes, der ihr an den Kragen wollte...hoffentlich.

    Das Mädchen begann, sich auf den jungen Magier zu konzentrieren, um ihn, falls es nötig sein sollte, per Gedankenkraft nach hinten zu schleudern, immerhin ließ sie sich so leicht nicht ausschalten, das würde nicht in das Schema eines Senurers passen! Falls er auf dumme Gedanken käme, würde er sich schon wundern...während Myrasia auf eine Antwort wartete, die sie hoffentlich zufrieden stimmen konnte, musterte sie den Ansatz des Zaubers, den der Magier vorbereitete. Rötliches Licht, rote Funken zuckten um dieses Licht herum, was sich in der Hand des Zaubernden bündelte, anscheinend steckten in diesem Zauber konzentrierte Mengen destruktiver Energie, die Senurerin sollte auf der Hut sein und aufpassen, dass sie nichts abbekam. Sie hatte auch nicht unbedingt die Absicht und die Zeit, das Ganze in einem Magier-Gefecht ausarten zu lassen, sie hatte in diesem Haus...Dinge zu suchen.

    Weiterhin machte das Mädchen keine Anstalten, ihre Waffe zu ziehen, oder ein energetisches Schwert zu erzeugen, welches von ihrer Hand ausging, manchmal war es auch einfach nur klug, abzuwarten und zu erfahren, was der Gegenüber für eine Intention hat, dass er sich einer Magierin stellte, welche ihm durch bloße Gedanken die Füße vom Boden wegziehen konnte. Sie musterte den Jungen weiter, gespannt darauf, was er antwortete. Wollte er wirklich ein unschuldiges Leben auslöschen, nur um an Gold zu kommen? Oder hatte er etwas völlig Anderes vor, vielleicht sogar Unterstützung?
     
  4. Wolfslady

    Wolfslady Moderatorin Mitarbeiter

    Sie wartete kurz – wollte der Vampirin noch Zeit geben zu antworten, aber diese sah sie nur neugierig an. Sie überlegte sich ihre Worte sorgfältig, wollte nicht zu viel verraten, aber auch nicht so erscheinen, als wolle sie ihr gar nichts sagen.

    „Der wahre Grund warum ich hier bin…“ Begann sie zögernd, „ist weil ich ein Artefakt suche, das meinem Volk heilig ist.“ Fuhr sie fort.
    „Es verschwand vor etwa 50 Menschenjahren aus meinem Land und ich wurde auf die Suche danach geschickt um es zurückzubringen.“ Sie seufzte.
    „Leider scheine ich absolut nicht in der Lage zu sein, es alleine zu finden, ich habe keine Ahnung wo ich beginnen soll zu suchen. Das einzige was ich mittlerweile weiß ist, dass es hier im Süden war, deswegen kam ich hierher. Ich habe einen Hinweis der mich auf eine mächtige Magierin stürzt, aber ich bin nicht in der Lage sie zu finden. Die Aura des Artefaktes würde ich spüren, sofern sie nicht versteckt wird, aber ich bin es nicht gewohnt nach den Lebenden Ausschau zu halten.“ Sagte sie so würdevoll wie möglich – sie hasste es Schwäche zuzugeben, sie war immerhin eine äußerst stolze Elfe.

    „Deswegen bitte ich euch mir zu helfen, diese Magierin zu finden. Es fällt mir nicht leicht das zu tun, weil ich es nicht gewöhnt bin um Hilfe zu bitten, aber mir bleibt keine andere Wahl. Würdet ihr mir helfen?“ fragte sie und beendete ihre Erzählung, sah die Vampirin an, ihr Gesicht ausdruckslos, ihre Augen mit einem winzigen Funken Hoffnung versehrt. Dieser kleine Funke würde hoffentlich gedeihen und sie hoffte, dass es noch nicht zu spät war. Denn wohin sollte sie zurückkehren, wenn das Land aus dem sie stammte nicht mehr wahr? Nichts auf dieser Welt wäre vergleichbar mit dem alten Wald oder mit Teris. Es würde sie umbringen, wie es eine Nymphe umbrachte, die ihren Baum verlor.
     
  5. Saphira_01

    Saphira_01 Ehrbarer Bürger

    Als Etyana Larales ersten Satz gehört hatte, hatte sie vorgehabt, diesen mit einem Winken ihrer Hand abzustreifen und ihr zu erklären, dass sie zuerst schlafen gehen wollte und sich morgen schon irgendwie um diese Situation kümmern würde.
    Doch es schien der Elfe überaus wichtig zu sein, denn die Vampirin spürte Hoffnungslosigkeit in ihrem pochenden Herzen.
    Sie erinnerte sich an die Zeit, als sie eine adelige Elfen aufspüren und töten sollte, und ihr Plan hätte beinahe funktioniert, hätte sich nicht Ashanti ihr in den Weg gestellt.
    Sie hatte die Elfe nicht getötet sondern versehentlich den Wolf, der damals aus unerklärbaren Gründen beschlossen hatte, seiner Mörderin zu folgen und seit jeher Etyanas treuster und engster Gefährte war.
    Doch der wichtigste Aspekt war, dass sie es geschafft hatte, die Elfe aufzuspüren, anhand der Gefühle, die sie besaß.
    Etyana war sich sicher, dass die Magierin, die Larale suchte, einen Schutzzauber gegen jegliche Art von ihren eigenen Gerüchen und Zauberauren gesprochen hatte, damit man sie nicht aufspüren konnte. Doch die Vampirin wusste auch, dass selbst weise Magier nicht an alles dachten. Die meisten hielten das Volk der Vampire für tot, somit machte sich niemand die Mühe, einen Schutzzauber gegen Gefühle zu sprechen, die einige Vampire jedoch meilenweit spüren konnten, zumindest dann, wenn diese Magierin menschlichen Ursprungs war.
    "Ich werde Eure Magierin suchen", sagte Etyana schließlich, die eingesehen hatte, dass die Sache für Larale von größter Bedeutung war.
    Die Vampirin überlegte kurz, und sah Ashanti fragend an. Der Wolf verstand sofort.
    "Ich denke sie fühlt sich zum jetzigen Zeitpunkt überlegen, immerhin ist sie eine mächtige Magierin. Sie wird kaum Angst davor haben, dass jemand sie aufspürt".
    Etyana überlegte kurz, und warf einen Blick auf Larale, der man trotz ihrer fast unveränderten Gesichtszüge ansehen konnte, dass sie ungeduldig wurde. Vermutlich fragte sie sich, weshalb man sich Gedanken über die Gefühle dieser Magierin machen sollte.
    Um die Situation zu erklären, sagte Etyana :"Ich kann ihre Gefühle orten. Wenn sie menschlichen Ursprungs ist, oder eine ihrer Vorfahren menschlicher Herkunft war, dann müsste es mir gelingen, sie anhand ihrer Gedanken und Gefühle ausfindig zu machen. Natürlich kann ich nicht genau feststellen, was sie denkt, aber ich bekomme einen kleinen Eindruck von diesen Dingen, und erfahre somit ihren Standpunkt".
    Dann wandte sie sich um und ließ ihre Sinne wegfließen von dem Gasthaus. Ihr Geist durchquerte die vielen dunklen Straßen, suchte nach einem Gefühl der Überlegenheit, fand aber nur reiche und mächtige Herren, die in der Stadt in ihren prunkvollen Häusern lebten und sich mit hoher Gesellschaft umgaben.
    Ihr begegnete viel Hoffnungslosigkeit, sie sah Bettler in der Nacht, wo sie doch tagsüber niemals gedacht hatte dass es in dieser mächtigen Stadt überhaupt Bettler geben konnte.
    Als ihre Sinne an einem der Stadttore angekommen waren, spürte sie ein anderes Gefühl. Es war auch dieses Gefühl der Überlegenheit, doch auf eine andere Art und Weise. Nicht weit entfernt von der Stadt, in einem kleinen Wäldchen, dort musste ein einsames Haus stehen.
    Sie spürte von dort nur ein einziges Gefühl, also nur eine Person. Es musste die Magierin sein, aus irgendeinem Grund war sie sich relativ sicher.
    Etyana nahm all ihre Kraft zusammen und versuchte, ihre Sinne aus der Stadt treiben zu lassen, direkt zu der kleinen Hütte, doch plötzlich riss die Verbindung ab, und sie befand sich ruckartig wieder in ihrem Körper vor dem Gasthaus.
    "Ich glaube ich habe sie gefunden", sagte sie zu Larale.
    "Gänzlich sicher bin ich mir leider nicht, denn ich bin kein Meister darin, Gefühle zu orten und somit riss die Verbindung ab als ich näher herantreten wollte".
    "Ist es weit entfernt ?", fragte Larale besorgt.
    "Nicht allzuweit", sagte die Vampirin.
    "Außerhalb der Stadttore, vielleicht vier Meilen".
     
  6. Wolfslady

    Wolfslady Moderatorin Mitarbeiter

    „Dann sollten wir uns morgen wohl dort umsehen. Oder natürlich wir gehen heute noch, auch wenn wir Gefahr laufen, dann im Wald schlafen zu müssen.“ Sie zögerte, sah die Vampirin an und seufzte.
    „Vielleicht sollten wir auch Varim fragen, ob er uns begleiten will. Einen Magier gegen einen Magier dabeizuhaben erscheint mir vorteilhaft, sollte sie sich weigern etwas zu sagen. Obwohl es mir nicht behagt Leute mit hineinzuziehen, die nichts damit zu tun haben. Aber das bin ich meinem Volk schuldig, denke ich.“ Sie stoppte kurz.

    „Ihr müsst mich selbstverständlich nicht begleiten.“ Sagte sie, ehe sie unhöflich erschien. Immerhin war sie so erzogen worden, dass es sich nicht ziemte unhöflich zu sein, für eine Prinzessin schon gar nicht. Und auch wenn sie es jetzt nicht mehr war, sondern nur noch eine Verbannte, hieß das noch nicht, dass sie die Sitten nicht pflegen konnte.
    „Aber es wäre mir eine Ehre euch an meiner Seite zu wissen. Ich glaube ich werde eure Fähigkeiten benötigen.“ Sagte sie und legte den Kopf leicht schief. Dann sah sie zu dem Wolf.
    „Ich würde mich selbstverständlich auch freuen, euch an meiner Seite zu wissen.“ Sagte sie zu Ashanti und nickte auch ihm zu. Gisal auf ihrer Schulter beobachtete das Ganze und seine Schnurrhaare zuckten, als er prüfend die Nase in die Luft steckte.

    „Was ist?“ fragte Larale ihren kleinen Gefährten, als dieser die Umgebung seltsam ansah.
    „Nichts ich dachte nur ich hätte etwas gespürt…“ sagte er und schüttelte den Kopf, in einer Geste von „wohl doch eher nicht“, obwohl er sich fast sicher war, etwas gefühlt zu haben. Ein kleines Bitzeln von Magie vielleicht? Nein das war unwahrscheinlich. Er bezweifelte, dass es in dieser Stadt allzu viele lebende Magier gab.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Januar 2010
  7. palpatin

    palpatin Reisender

    "Hä, unterordnen? Wie?" Erzählte sie da irgendwelche Lügen? Wurde sie wirklich nur verfolgt, weil sie sich nicht unterdrücken lassen will? Natürlich waren solche Lapalien als Tötungsgründe dem ehemaligen Schüler im Kult der Gar'delok nicht fremd. Dort war so etwas Gang und Gebe gewesen. Doch Varim hatte nicht länger vorgehabt, diesen äußerst unproduktiven Philosophien weiter zu folgen und versucht, eine andere Sichtweise zu Allem zu entwickeln
    In so einer einigermaßen sauber aussehenden Stadt wie Gepedi hatte er erwartet, dass wenigstens die Leute, auf die ein Kopfgeld ausgesetzt war, irgendetwas gemacht hatten, dass sie ihren Tod wenigstens ansatzweise verdienten. So wie es aussah, würde die moralische Frage des Tötens, der er es so lange geschafft hatte, aus dem Weg zu gehen, doch ein Problem werden.
    Jetzt war aber dafür keine Zeit. Erstmal sollte er das Mädchen mit den violetten Haaren irgendwie kampfunfähig machen, und dann in Ruhe überlegen, ob er sie wirklich kalt machen sollte.
    "Ursprünglich wollte ich dich ja einfach töten, aber..."
    Den einen Arm mit dem Zerstörungszauber immer noch ausgestreckt, hob er nun auch den anderen Arm, um so schnell wie möglich einen wirkungsvollen Schmerzzauber bereit zu machen, aber sein Gegenüber merkte sein Vorhaben zu schnell. Eine unsichtbare Kraft zog Varim die Beine unter den Füßen weg, und noch bevor er auf dem Rücken landete, löste er versehentlich vor Schreck beide Zauber, welche als Projektile an die Decke stiegen. Der Schmerzblitz verpuffte schnell an der modrigen Holzdecke, aber der andere, langsamere Zauber fraß sich mühelos hindurch. Das Loch ließ den Rest leicht instabil werden und ein kleiner Regen aus Holzsplittern ergoss sich über das Mädchen, das schon längst ihren Kampfstab bereit hatte und den am Boden liegenden Hexer mit kalten Augen anstarrte – ein Kampfstab mit ausfahrbaren Klingen! Gut aussehen tat das auf jeden Fall. Etwas Gefährlich vielleicht auch...
    "Ich glaube, das wird leider nicht möglich sein...ich lasse mich nicht gern darauf ein, zu sterben, nur damit ein Fremder in Wohlstand leben kann..."
    Sie richtete den Stab auf ihn und ließ ihn immer noch nicht aus den Augen.
    >Schöne Bescherung...das war Telekinese...warum stand davon im Kopfgeldbrief nichts?!<
    Unzufrieden schaute er aus seiner ungemütlichen Rückenlage zu dem Mädchen hoch.
    "Verdammt, ist das nervig...ich dachte ja, das würde etwas leichter werden, aber nein..."
    Er stütze sich mit beiden Händen auf dem Boden ab und richtete seinen Oberkörper auf, um bequemer zu sitzen. Die Ränder seiner Hände glühten rötlich.
    "Stimmt das wirklich, das mit dem unterordnen? Dann wärst du ja unschuldig, was meiner momentanen Denkweise nach darin resultieren würde, dass ich keinen Grund habe, gegen dich zu kämpfen...halt mal...das würde aber auch heißen, dass ich dich eventuell sogar mit höflicher Anrede addressieren und dich zumindest mit ein ganz klein bißchen Respekt behandeln muss...urgh..." Angewidert verzog Varim das Gesicht. Sein Redefluss gerade war nur zu einem Teil Ablenkung gewesen, das meiste hatte er sogar ernst gemeint.
    Der Boden, durch die magische Energie aus seinen Händen fast komplett ausgehöhlt, gab von der einen Sekunde auf die andere nach. Er hatte Recht gehabt, als er gesehen hatte, wie sehr das Gelände hinter dem Haus abfiel. Es hatte einen Keller! In diesen stürzte er nun und landete unsanft auf steinigem Untergrund. Mit durch Böden brechen hatte er ja schon Erfahrung...
    Sofort rappelte Varim sich auf und schickte ohne zu Zielen einen Schmerzzauber in Blitzform direkt durch das Loch nach oben, in der Hoffnung, die Senurerin würde sich vornüberbeugen, um nach unten schauen zu können...
     
  8. Senuge

    Senuge Bürger

    Myrasia war etwas erleichtert, als sie merkte, dass der junge Magier mit sich reden ließ, jedoch bestand das Meiste seines Parts aus lauten Überlegungen. Es konnte gut möglich sein, dass dies nur als Ablenkung diente. Dass das Mädchen allerdings nun mit dem Span modrigen Holzes bedeckt war, lenkte noch mehr ab. Der Magier faselte etwas von unberechtigtem Töten, wenn er ihr ein Ende setzen wolle, dabei glühten seine Hände, aber die schienen nicht einfach nur erhitzt zu sein. Unter diesem Jungen gab der Boden stark nach, bis er vollends zerbrach! Der Zauberer wurde mit nach unten gezogen, es gab wohl noch mehr zu entdecken? Doch bevor hier noch irgendwelche weiteren forschenden Blicke getätigt wurden, klopfte sich Myrasia den Dreck von ihrem Gewand und strich die Holzsplitter von ihrem Haar herunter. Dabei zuckte sie zusammen, als ein ungewöhnlicher Blitz aus dem Loch schoss! Er streifte Myrasias Wange, woraufhin sie ihre Hand auf diese Stelle drückte, es tat höllisch weh! Was war das für ein Zauber? Kein gewöhnlicher Blitz, aus ihm würde ein brennender Schmerz resultieren, aber das...die Senurerin schluchzte und rieb sich die verletzte Wange. "Es ist besser, du sitzt so lange hier unten, bis du dich eingekriegt hast!", rief sie nach unten. Immerhin hatte sie Einiges zu tun. Sie hätte diesen Magier auch mit Telekinese wieder nach oben bringen können, aber zu welchem Zweck? Dass er ihr noch so einen Blitz direkt in den Kopf schießt? Zu dumm, dass gerade da nicht der Helm auf Myrasias Kopf saß, sonst hätte sie nichteinmal einen Kratzer von diesem Zauber gehabt. Zur Sicherheit setzte sie den Helm wieder auf, die Waffe hielt sie jedoch noch immer sicher in der Hand, falls noch mehr ungebetene Gäste erscheinen sollten.

    Es wurde Zeit, sich wieder der aufgetragenen Aufgabe zuzuwenden. Wäre das Gespräch mit dem Jungen friedlicher verlaufen, hätte sie ihn vielleicht um Hilfe gebeten? Aber so nicht...anscheinend war er ein Kopfgeldjäger wie jeder Andere und war nur auf das Geld aus, es waren nur vage Vermutungen. "Um den Keller kümmere ich mich später...", murmelte Myrasia vor sich hin, ersteinmal wollte sie im Erdgeschoss nachschauen, ob es etwas Interessantes zu finden gäbe. Nachdem sie ja inzwischen bemerkt hatte, dass sich in den Schränken nichts von sonderlicher Relevanz befand, schadete es auch nicht, sie mit dem Magier bekannt zu machen. Die Magierin konzentrierte sich auf einen dieser maroden Küchenschränke und schoss diesen in das Loch, welches vor Kurzem entstanden ist, auf dass der Junge darunterstand oder zumindest daneben, um noch mit einem Schrecken davonzukommen. Die Senurerin drehte sich um, wo der Schrank gerade noch stand und...was war das? Hinter diesem Küchenmobilar schien sich ein in die Wand gehauenes Geheimfach zu befinden! Sofort ging das Mädchen darauf zu und musterte das kleine Türchen, welches sich hinter dem Schrank befand. Sollte sie einfach gleich hineinschauen, oder war es eine Falle? Man konnte nie wissen, aber wer wäre schon so blöd gewesen und ließe eine geheime Falle hinter einem Küchenschrank versteckt...irgendetwas, vielleicht wieder dieser Geist, vermittelte Myrasia das Gefühl, da unbedingt hineinzuschauen. Warum also nicht?
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Januar 2010
  9. palpatin

    palpatin Reisender

    Während Varim noch da stand und sich in dem dunklen Keller nach einem Ausgang umsah, sah er aus den Augenwinkeln schon das Unheil kommen. "Verdam - !!!" BAMM!
    Im nächsten Augenblick lag er bereits am Boden, inmitten hölzerner Trümmer. Der Schrank, der durch das Loch geflogen kam, hatte ihn am Kopf getroffen und war zerschellt. Das lag aber weniger an Varims Dickköpfigkeit – war er denn überhaupt dickköpfig? - als daran, dass das Möbelstück genau so alt und verrottet war wie alles hier. Näturlich hatte es trotzdem Spuren hinterlassen: Blut rann von Varims Schädeldecke aus über sein Gesicht, doch er schien es nicht zu merken.
    >Warum bin ich auch hier direkt unter dem Loch stehengeblieben...ich hätte mir denken können, dass eine Gegenattacke kommt, wenn ich sie nicht treffe...<
    Ohne Zeit zu verschwenden rappelte er sich auf, fiel jedoch gleich fast wieder um. Ihm war etwas schwummrig und schwindelig, kein Wunder, er hatte einen verdammten Schrank auf den Kopf bekommen.
    >Mal sehen, wo ist hier der Ausgang...niemand baut einen Keller ohne Ausgang...<
    Es war fast stockfinster dort drin, Varim konnte sich nur durch Tasten orientieren. Sich an den Wänden entlangtastend, stolperte er schon bald über eine Stufe. Eine Treppe! Sie führte nach oben und an ihrem Ende war eine Art Klappe, durch die Varim nach draußen gelangte.
    Er stand nun wieder in jenem düsteren Stadtviertel, bloß auf der anderen Seite des Hauses.
    >Und jetzt gibt es erstmal Rache für den Schrank...<
    Mit dröhnendem Schädel stapfte der junge Hexer um das Haus herum. Er bog um die Ecke, näherte sich dem Eingang – und hielt inne. Im Türrahmen kauerte, in Schleichposition, mit gespanntem Bogen in der Hand, niemand anderer als der Scharfschütze, der mit Varim um das Kopfgeld konkurrierte. Er war wohl auch ungeduldig geworden und hatte sich gedacht, dass der junge Mann, den er hineinrennen gesehen hatte, entweder schon mit seinem Ziel fertig war, oder ein fröhliches Picknick mit ihr veranstaltete. Jetzt wollte er sich hineinschleichen und, wen auch immer er antreffen würde, aus dem Hinterhalt einen Pfeil durch ein beliebiges lebensnotwendiges Organ jagen.
    Erstaunlicherweise hatte er Varim noch nicht gemerkt. Vorsichtig schlich er weiter in das Haus, direkt in den Raum, in dem sich die Senurerin befinden musste. Der Hexer folgte ihm seelenruhig.
    Gerade schien der Schütze in Position, bereit, die Sehne loszulassen und den Pfeil loszuschicken, als...
    "Aus dem Weg!!" Ein roter Blitz traf den Killer seitlich am Kopf, der Pfeil flog ins Leere, und er sank zu Boden. Varim betrat den Raum und schritt über den reglosen Körper, als wäre er ein Teppich.
    "So..." sagte er, den Finger auf die Senurerin gerichtet, "jetzt sagst du mir, was du verbrochen hast, dass ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt wurde, damit ich weiß, ob ich dich töten soll...und denk nicht dran, mich wieder umzuwerfen...ich behersche Zauber, für die brauche ich nicht zu...zielen..."
    Die Benommenheit wurde wieder stärker und er schwankte.
    >Hat es mich wirklich so hart am Kopf getroffen...? War doch nur so ein kleiner Schrank...<
    Er hielt sich die Hand an den Kopf, spürte Feuchtigkeit und zog sie überrascht zurück. An ihr klebte Blut...
    "Tja...da hab ich mich wohl irgendwo aufgeschürft oder so..."
     
  10. Senuge

    Senuge Bürger

    Das Mädchen hörte den jungen Magier im Keller vor sich hinschluchzen, anscheinend war die Aktion mit dem Schrank recht lohnenswert. Und da er noch lebte, gab es auch nichts, was man Myrasia anhängen konnte, von daher war alles im grünen Bereich. Weiter an dem Wandtürchen tastend, bekam sie jedoch so langsam das Gefühl, noch immer beobachtet zu werden...konnte jedoch auch an dieser bedrückenden Atmosphäre liegen, man sollte sich deswegen nicht verrückt machen. So lange sie auch versuchte, einen kleinen Knauf zu finden, um die Tür zu öffnen, Myrasia fand nichts dergleichen an dem Türchen, also musste sie sich aushelfen. Sie richtete ihre rechte Handfläche auf das kleine Wandtürchen und feuerte ein kleines Geschoss aus druckähnlicher Energie auf das Türchen, worafhin es in mehere Teile, die knapp an Myrasias Gesicht vorbeizischten. Die Senurerin lugte in das Fach hinein, es war nicht sehr groß, der Inhalt jedoch umso interessanter. Sie nahm diese Teile heraus, es handelte sich um Stiefel...recht teuer aussehende Stiefel und zufällig passten sie von der Beschaffenheit her bestens zum Helm, der in dem Sitzkasten vorgefunden wurde. Was schadete es also, diese Stiefel einmal anzulegen?

    Doch ehe Myrasia dazu kam, zuckte sie auf und drehte sich hastig um, als vom Vorraum ein lautes "Aus dem Weg!!" stürzte! Im nächsten Moment sah sie eine Person, ein rötliches Aufleuchten und ein Pfeil, der knapp über Myrasias Kopf gegen die Wand der ehemaligen Küche prallte. Sie lag also doch nicht falsch mit ihrem Unbehagen, dass sie nicht allein war. Und wieder stand dieser junge Magier vor dem Mädchen, der Schütze regte sich nicht mehr, aber man weiß ja nie. Zudem wurde dieser Hexer etwas lästig, plötzlich verlangte er eine Antwort, die Myrasia einfach nicht erklären konnte.
    "Welch irrtümliche Schlussfolgerung.", begann sie. "Nur, weil man gesucht wird, ist man daraufhin ein Schwerstverbrecher? Es liegt einfach daran, dass ich bin, wie ich bin, ebenso wie meine Artgenossen. Eine ledigliche Weigerung, sich einem anderen Glauben zu unterwerfen und ein widerständiger, aber friedlicher, gewaltfreier Protest. Zumindest ist es das, was ich über die Rasse der Senurer kennengelernt habe. Denn das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist...dieser bewölkte Tag. Ich wachte nur in einem Wald auf und irrte orientierungslos umher, was sollte ich damit verbrochen haben?"

    Myrasia schaute den Magier aufdringlich an, auch etwas empört darüber, dass er ihr sogar ein strafrechtliches Vergehen zugemütet hätte, wofür sie haften würde. "Ich komme einfach von woanders, habe andere Bräuche und eine andere Gottheit, an der ich mich orientiere und bin nicht bereit, mich in der Hinsicht auf irgendeiner Weise konvertieren zu lassen. Ständig wird gedacht, die Gottheit, an die wir glauben, seie eine bloße Vorstellung und existiere nicht einmal richtig. Doch ich habe ihn gesehen...ich bin weit herumgekommen, keiner weiß, was ich alles erlebt habe. Wenn ich etwas getan habe, was mich für Kopfgeldjäger zu begehrt macht, dann kann ich mich nicht erinnern, was das gewesen sein sollte, mein Gewissen ist rein." Sie wusste, dass man sie nur verfolgte, weil sie und der kleine Rest der Senurer Widerstand leistete, auch wenn es eine reine Glaubensfrage war. Und da ausgebildete Magier dieser Rasse gefährlich sein konnten, war das Kopfgeld umso höher, was entsprechend viele...Interessenten anlockte.

    "Ich verstehe einfach nicht, dass man wegen einem anderen Glauben einfach so getötet werden kann..." Das Mädchen senkte den Kopf, breitete ihre Arme aus und sagte leise "Wenn du mich töten willst, nur zu. Wenn der überzeugte und unbeirrte Glaube an eine höhere Macht, welche Andere nur aufgrund der Bräuche nicht anerkennen, ein Vergehen ist, was mit dem Tode bestraft wird, so erkläre ich mich für schuldig und habe mir den rechtschaffenden Tod verdient." Die Senurerin machte keine Anstalten mehr, sich zu wehren, versuchte auch nicht mehr, den Jungen zum Fall zu bringen oder ihn gegen eine beliebige Wand zu schleudern. Sie war davon überzeugt, dass die Vernunft des Magiers sagte, was das richtige Handeln wäre. Ob dies ein Fehler war oder nicht, stellte sich wohl in jedem Moment heraus.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Februar 2010
  11. palpatin

    palpatin Reisender

    Überrascht zog Varim eine Augenbraue hoch und betrachtete die Senurerin, wie sie so mit von sich gestreckten Armen vor ihm stand.
    Sie hatte also nichts verbrochen, wurde nur verfolgt, weil man sie nicht akzeptiert...ergo gab es keinen Grund, sie zu töten. Zu der Wahrheit, dass jedes Menschenleben, solange es keinen kompromisslos zerstörerischen Lebensstil hat, um einiges mehr wert ist als die meisten materiellen Gegenstände, war Varim bereits gekommen. Man musste schließlich nur logisch nachdenken. Wenn man z. B. Ein Soldat wäre und gerade dabei, eine Stadt zu erobern und plötzlich steht einem ein bewaffnetes, zitterndes Kind gegenüber. Man könnte es entweder töten, wovon man gar nichts hätte, oder es einfach mitnehmen und versuchen es vom eigenen Soldatensold zu ernähren. Es würde heranwachsen, trainiert werden, stärker werden und irgendwann selbst ein Soldat, aber es würde keinen anderen Meister kennen als einen selber. Damit hätte man einen Mitstreiter, dem man vertrauen kann, einen Helfer, ein Gut, das man niemals einfach durch Geld kaufen konnte.
    So viel hatte Varim bisher verstanden und es erschien ihm auch sinnvoll. Auch wenn dieses Beispiel vielleicht kaum wirklich mal so eintrat, verdeutlichte es doch, dass töten ohne einen wirklich triftigen Grund niemals eine gute Entscheidung war. Dieser Moral komplett folgen konnte der ehemalige Student der recht grausamen Lehre der Gar'delok bisher natürlich nicht, aber wenn es so offensichtlich war wie hier...
    "Ääääähm...." Nachdenklich leckte er an dem Blut, welches schon über sein ganzes Gesicht verteilt war und begann, an seinem Kinn herunterzutropfen. Seine Gedanken schweiften zu der Frage ab, ob er bei diesem Blutverlust bewusstlos werden würde. Schließlich konzentrierte er sich wieder auf die gegenwärtige Situation und brachte endlich die nötigen Worte hervor:
    "In diesem Fall ist es ja nicht wirklich lohnenswert, extra einen Mord zu begehen. Nicht, dass ich das Geld brauchen würde..." Er blickte auf den reglosen Körper unter sich. "Der zählt nicht. Bloß werde ich mit meinem blutverschmierten Kopf wohl sowieso festgenommen. Egal. Scheïß drauf."
    Ungeachtet seiner lauten Gedankenreden während des Kampfes vorhin hatte Varim keine Lust, irgendwelche Andeutungen auf seine innere moralische Entscheidung zu machen. Allein seine Jugend schränkte seinen Eindruck auf andere Leute mehr als genug ein.
    "Ich heiße übrigens Varim. Falls du den Namen des noblen, barmherzigen...Kindes...wissen willst, das dein Leben geschont hat", sagte er und machte sich dabei absichtlich mit jedem Wort über sich selbst lustig. Immernoch ab und zu Blut aus dem Gesicht leckend, wartete er noch einige Augenblicke, ob hier noch irgendwas anderes passierte.
     
    Zuletzt bearbeitet: 9. Februar 2010
  12. Saphira_01

    Saphira_01 Ehrbarer Bürger

    Etyana konnte deutlich spüren, dass diese Angelegenheit für Larale von äußerster Wichtigkeit war.
    Sie wusste dass die Elfe für gewöhnlich nicht gern jemanden um Hilfe fragte, was jedoch nicht hieß, dass sie eine völlige Einzelgängerin war. Die Vampirin kannte diese Sitte von den Elfen, dass sie ungern den Gefährten ihre Probleme aufzwängten, schließlich hatte Ashanti für viele Jahre unter ihnen gelebt.
    Doch Etyana empfand es nicht als Aufzwängen von Problemen. Erstens wusste sie, dass es für Larale um eine größere Sache ging, und zweitens gab es in dieser Stadt nach einem Tag des Aufenthaltes nicht mehr sonderlich viel Unterhaltung sofern man nicht Unmengen von Geld ausgeben wollte, und sie freute sich auf ein weiteres Abenteuer.
    Zumal sie schließlich eine ungefähre Ahnung hatte, wo sich diese Magierin aufhielt, zumindest dann, wenn sie sich auf ihre Sinne verlassen konnte, die jedoch wie ein altes Buch verschleiert und verstaubt waren.
    Die Vampirin hoffte, dass ihr Talent im Aufspüren von Personen noch funktionierte, andernfalls würde es sehr schwer werden, die Magierin zu orten.
    "Gut", sagte sie zu Larale.
    "Wisst Ihr, wo Varim sich aufhält ? Ihr sagtet es wäre hilfreich ihn an unserer Seite zu wissen".
     
  13. Senuge

    Senuge Bürger

    Das Mädchen ließ die Arme sinken und schaute auf, irgendwo war sie sich sicher, dass sich dieser Junge richtig entschied, doch sie musste zugeben, dass sie schon etwas Angst um ihr Leben hatte. Wenn die folgenden Tage nach ungefähr dem selben Schema verlaufen würden, wäre es ihr mittlerweile egal, ob man sie tötet oder nicht, jedoch würde sie sich nicht wehrlos dem Reich der Toten hingeben, soviel sei gesagt.

    Myrasia schaute auf den erst tödlichen, nunmehr selbst toten Körper unter diesem Magier...Varim hieß er. "Seid gegrüßt, junger Varim. Mein Name ist Myrasia Despes, das Mädchen, das über eure weise Entscheidung erfreut ist.", antwortete sie. Und die Senurerin war tatsächlich froh darüber, diese Geschichte hätte auch ganz anders ausgehen können, aber dem war nicht so, wahrscheinlich nicht durch Zufall. Es war auch bestimmt kein Zufall, dass sich die beiden an einem Ort wie diesem hier begegneten, lediglich die Art und Weise war...sonderbar. Sonderbar, aber sicherlich nicht unmöglich. Das Mädchen fuhr fort: "Falls Ihr euch fragt, was so ein kleines Mädchen wie mich hier hinverschlägt...ich wurde auf andere Weise hier hergerufen, ich soll hier etwas erledigen." Kurz darauf streckte sie den Helm und die Stiefel, die sie vorhin gefunden hat, vor Varims Gesicht, um zu verdeutlichen, was sie hier überhaupt suchte. "Dies scheint offenbar kein normales Haus zu sein und dem gehe ich auf den Grund, mir wurde eine Belohnung versprochen. Nun habe ich diese Rüstungsteile gefunden und bin mir sicher, dass ich hier noch den Rest des Sets fi..." Plötzlich hielt Myrasia inne. Sie kannte diesen Magier fast gar nicht, warum plapperte sie dann so viel über sich? Es war unklug, gleich jedem die eigene halbe Lebensgeschichte zu schildern, vor allem noch, wenn man verfolgt wurde. "Naja, jedenfalls interessiert mich, was hier so passiert ist. Welche Art von Magie besitzt Ihr? Euer Angriff auf diese Assassine war bemerkenswert." Immerhin musste eine Alternative gefunden werden, um von sich selbst abzulenken und es war auch bestimmt nicht schlecht, etwas mehr über den Gegenüber zu erfahren, als nur seinen Namen und die Vermutung, dass er nicht allzu glücklich über seine jungen Jahren war. Dass das Gesicht dieses Jungen durch das hinabrinnende Blut einer äußerst abstrakten Kriegsbemalung ähnelte, störte Myrasia nicht weiter, sie hatte schlimmere Bilder gesehen. Jedoch dachte sie auch daran, dass man sich darum kümmern sollte, bevor Varim noch das Bewusstsein verlor. Aus diesem Zwecke holte sie aus ihrem Beutel ein Tuch heraus, in dem sie vorher ihren Reiseproviant verstaut hatte. Ohne eine Antwort auf die vorherige Frage abzuwarten, ging das Mädchen langsam auf den jungen Magier zu und bot ihm an, ob sie nicht vielleicht seine Verletzung provisorisch versorgen sollte, um wenigstens die Blutung etwas zu hemmen.

    Währenddessen wurde sich die Senurerin ihrer Situation bewusst, das hatte sie als letztes erwartet. Eigentlich auf der Suche nach der Ursache der Existenz dieses eigenartigen Geistes und dieses verwahrlosten Viertels, war sie nun im Inbegriff, einem Jungen den Kopf zu verbinden, eigenartig. Aber sie sollte nicht weiter meckern, sie hätte nun auch leblos auf dem dreckigen Boden dieses baufälligen Hauses liegen können.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Februar 2010
  14. Wolfslady

    Wolfslady Moderatorin Mitarbeiter

    Larale sah Etyana an, froh darüber eine Gefährtin zu haben. Als Nichtmagier (obwohl das rein praktisch gesehen nicht stimmte, sie bezog sich auf die Ausbildung zu einem solchen) erschien es ihr unsinnig, eine mächtige Hexe aufzusuchen. Es hatte den Beigeschmack eines Selbstmordkommandos, wie sie fand.
    „Wäre er ein normales Kind würde ich darauf tippen, dass er auf dem Marktplatz Süßigkeiten anstarrt und mit großen Augen herumläuft. Aber irgendwie passt es nicht ganz in das Profil eines Hexers, nicht wahr?“ fragte sie schmunzelnd, obwohl sie sicher wahr, dass Varim zumindest dort gewesen war, um Süßigkeiten zu kaufen, aber das vermutlich schon vor Stunden.

    „Nun soweit ich weiß hat er nicht gesagt wohin er wollte, mir fiele nur ein, den Wirt zu fragen, ob er weiß, wo Varim steckt. Entschuldigt mich einen Moment.“ Sagte sie, drehte um und ging leichtfüßig auf das Gasthaus zu. Sie steckte voller Tatendrang, immerhin war es nicht ihre Art in Trübsal zu versinken. Ihr Volk stand kurz vor der Auslöschung durch Barbaren, die Barriere war so gut wie gefallen und der Hüter lag im Sterben, nicht zu vergessen dass ihr Volk diesen Krieg verlieren würde. Es stand doch mehr oder minder blendend dachte sie düster, aber es war nicht ihre Art aufzugeben, ehe es keinen Funken Hoffnung mehr gab. Der laute Klang von Grölenden und Betrunkenen, gepaart mit dem Geruch nach Alkohol und Schweiß – und das bereits nachmittags – ließ sie die Nase rümpfen, aber sie ertrug es so würdevoll wie möglich, als sie an den Tresen trat, Gisal auf ihrer Schulter.
    „Wie kann ich euch helfen, Lady?“ fragte der Wirt mit einem eigenartigen Akzent, den sie hier schon öfter gehört hatte.
    „Habt ihr den Jungen gesehen, der bei uns war? Varim?“ fragte sie ruhig und ein wenig emotionslos, sodass sich die Augen des Wirtes weiteten, vermutlich die allgemeinen Vorurteile darüber, dass Elfen kleine Kinder fraßen – oder er hielt sie für eine Nymphe, aber das würde die Situation nicht bessern.

    „Seid vorhin nicht, Lady.“ Sagte er entschuldigend und sie fand, er klinge leicht ängstlich. Seufzend wandte sie sich ab und stiefelte zu Etyana zurück.
    „Der Wirt hat ihn auch nicht gesehen. Das heißt entweder wir suchen auf gut Glück…oder wir fragen Passanten. Irgendwem muss er doch aufgefallen sein.“ Sagte sie und zuckte in einer Geste der Ratlosigkeit mit den Schultern.
     
  15. palpatin

    palpatin Reisender

    "Öhm...ja...ok..." Varim verzichtete darauf, sich darüber Gedanken zu machen, warum Myrasia ihm jetzt den Kopf verband, aber hätte er es getan, hätte er wohl geglaubt, sie würde es aus Dankbarkeit tun, weil er sie verschont hatte, diesen Gedanken aber schnell verworfen, weil sie ihn ja eigentlich problemlos hätte davon abbringen können, sie zu töten.
    Während sie ihre Arbeit vollendete, meinte er noch auf ihre Frage: "Wegen der Magie...da gibts eigentlich nicht viel zu sagen. Schwarze Zerstörungsmagie. Wie der Name sagt...kann nichts anderes als Zeug kaputtmachen."
    Und varriiert lediglich in Intensität, Wirkungsdauer, Wirkungsbereich, Geschwindigkeit und Zersetzungsmethode.
    "Und das vorhin war halt ein Schmerzzauber."
    In der Tat gab es noch viel mehr zu sagen, schließlich konnte man ganze Bücher darüber schreiben, aber um das alles vorzutragen war Varim viel zu faul und überhaupt hatte er keinen Grund dazu.
    Myrasia hatte inzwischen wieder angefangen, nach dem Rest dieser Rüstung zu suchen. Durch den Bodendurchbruch war jetzt mit dem Keller ein ganz neues Suchgebiet freigelegt worden. Varim hingegen freute sich darüber, auf die Idee gekommen zu sein, die Leiche des Kopfgeldjägers zu plündern. In seiner Tasche fand er nämlich doppelt so viel Gold, wie er als Kopfgeld bekommen hätte.
    So. Jetzt hatte er sein Geld. Nun war der Hexer fast sorgenfrei, bis auf ein paar kleine Problemchen, die immernoch offen standen. Sein...-diverse Beleidigungen-...tschender Onkel Sorgriel und die magische Kugel.
    Die Senurerin verfügte auch über Magie. Vermutlich sogar ihr ganzes restliches Volk. Also räusperte sich Varim und stellte die selbe vermaledeite Frage wie schon oft:
    "Seelenschmied. Den Namen schonmal gehört?"
    Die ganze Zeit konnte Varim das Gefühl nicht loswerden, dass irgendjemand ihn suchte.
     
  16. Saphira_01

    Saphira_01 Ehrbarer Bürger

    Etyana warf Ashanti einen fragenden Blick zu.
    "Kannst du Varim aufspüren ?"
    Der Wolf hob die Nase in die Luft und schnupperte angestrengt.
    "Ich könnte es vielleicht, aber diese Stadt hier ist voller Menschen, jeder Geruch wird von Meter zu Meter verwischt von den anderen Gerüchen. Ich kann ihn wittern wenn wir in seine Nähe gelangen, aber einfach aufspüren kann ich ihn nicht".
    Etyana runzelte die Stirn, und sah dann wieder zu Larale.
    "Ich halte Euren Vorschlag für eine gute Idee, wir sollten Passanten fragen. Vielleicht hat irgendjemand Varim gesehen, schließlich fällt man in dieser Stadt hier relativ schnell auf".
    Larale nickte und warf einen Blick über ihre Schulter.
    "Gisal und ich werden auf dieser Straßenseite die Passanten fragen, Ihr und Ashanti auf der Anderen. Ist das in Ordnung ?"
    Etyana nickte zustimmend, wandte sich um und begann, die erste Person zu fragen.
    Es handelte sich scheinbar um einen Barden, der mit einem kleinen Dolch und etlichen Schriftrollen ausgestattet war.
    "Habt ihr einen jungen Mann gesehen ? Varim ist sein Name. Er trägt dunkelblondes Haar und ist mit einem roten Anzug bekleidet".
    Zu Etyanas größter Verwunderung zeigte der Mann deutlich auf die westliche Straße. Sie wandte sich dankbar ab, stellte aber einer alten Kräuterverkäuferin zur Sicherheit dieselbe Frage.
    Mit sicherem Blick zeigte diese auf die östliche Straße.
    Etyana seufzte und sagte zu Ashanti: "Ich glaube diese Suche wird nicht so einfach wie wir uns erhoffen".
    "Das mag stimmen", antwortete der Wolf und eilte einige Schritte von der Vampirin fort, um eine Gruppe dreier Kinder zu befragen, die auf der Straße spielten.
    Als sie jedoch den sprechenden Wolf vor sich sahen, ergriffen sie die Flucht.
    "Oh ja", sagte er. "Diese Suche wird schwieriger als erwartet".
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. März 2010
  17. Senuge

    Senuge Bürger

    Nun waren schon zwei Rüstungsteile in Sicherheit, nur gab es da ein paar Probleme...Myrasia wusste nicht, was es alles in diesem Set gab, außerdem wusste sie auch nicht, wie sie alles mit sicht tragen sollte, außer alles anzulegen und das als ein gebrechliches Mädchen, das bisher noch nie sonderlich Erfahrung mit Rüstungen gemacht hat. Aber was solls. Die Senurerin setzte wieder den Helm auf und zog die Stiefel an, auch diese passten komischerweise wie nach Maß hergestellt.

    Als sie den Begriff "Seelenschmied" von Varim hörte, legte das Mädchen nur unbeholfen den Kopf schief. "Tut mir wirklich leid, aber ich höre diesen Begriff zum ersten Mal." Und sie konnte sich auch nicht so wirklich etwas darunter vorstellen. In Gedanken ging sie durch, was denn nun ein Seelenschmied sein könnte, ein Nekromant vielleicht? ein Beschwörer, der die astrale Energie Verstorbener oder von Wesen, die vorher noch nie existiert haben, in diese Welt als schemenhafte Gestalt manifestiert? Oder vielleicht doch ein Schmied, der die Kraft der Seelen in seine Waffen und Rüstungen bindet? Plötzlich kam Myrasia eine Idee, wenn Letzteres zutrifft, kann die Rüstung, die sie suchen soll...sie unterbrach ihren Gedankengang und fragte Varim einfach: "Du kannst mir gern erklären, was ein Seelenschmied ist, mich würde das schon ziemlich interessieren." Wenn ihre Vermutung richtig war und dieser Geist die Rüstung deshalb zu besonderen Zwecken benötigte, würde sich vieles aufklären! Oder zumindest der Grund, weshalb sich die Magierin mit der Suche nach einer Rüstung plagen sollte...wegen der Belohnung, wohl wahr, doch sie wusste nicht einmal, was der Dank dafür sein wird. Aber zuerst wollte sie wissen, was es mit einem Seelenschmied auf sich hatte.

    Vorweg plante Myrasia aber schon weiter. Dadurch, dass ihr nun als Suchgebiet der Keller dieses...Gebäudes anbot, standen nun noch mehr Möflichkeiten offen, das zu finden, was zu suchen war, dennoch...zuerst sollte das Erdgeschoss gründlich durchsucht werden, danach die oberen Etagen, falls diese halbe Ruine dabei nicht zusammenfiel. Sie sollte allgemein vorsichtig sein, keiner wusste, ob der Kopfgeldjäger, den ihr neuer Mitstreiter (?) erlegt hatte, der Einzige war, der dem Mädchen inzwischen schon nachstellte. Einfach von den Fenstern wegbleiben und die Ohren offen halten, dann sollte es keine unvorteilhaften Zwischenfälle geben. Nun überlegte sie, was Varim betraf. Konnte sie ihm auch wirklich vertrauen, konnte sie ihm nun weismachen, dass sie aus Banalitäten verfolgt wurde? Hoffentlich...denn einen Verräter in der Runde zu haben, gehörte zu den unschönen Dingen, die in einer Gruppe passieren konnten. Doch es war auch nicht so, dass sich die Senurerin nicht wehren konnte...
     
  18. palpatin

    palpatin Reisender

    Sie kannte also den Namen "Seelenschmied" nicht. Das musste aber nicht heißen, dass sie die Person nicht kannte. Sicherlich hatten verschiedene Völker verschiedene Namen für diesen magischen Schmied. Wenn er ihr erklärte, was die gesuchte Person so alles ausmachte, kam ihr vielleicht irgendetwas in Erinnerung.
    Er lief neben ihr her, während sie weiter alles durchwühlte, ein Sahnebonbon mit der Zunge im Mund umherjonglierend. "Ganz einfach: Ein Schmied, der sich darauf versteht, Seelenbehälter zu schmieden oder Gegenstände, in denen sich schon Seelen befinden, mitsamt der Seele zurechtzuschmieden. Überhaupt weiß und kann er mehr als jeder andere im Bezug auf an Seelen gebundene Waffen. Und er ist einer der einzigen der die besonders mächtigen Exemplare zerstören kann..."
    So wie es schien, half das auch nichts. Vielleicht sollte er die Kugel auch einfach nur in irgendeine dunkle Ecke werfen und dann so schnell wie möglich abhauen, bevor Sorgriel sie fand und eben mal das ganze Land einebnete...
    Bevor er sich fragen konnte, warum er immernoch hier herumlungerte und mit diesem wildfremden Mädchen sprach, bemerkte er eine merkwürdige Stelle in der Holzwand. An dieser rechteckigen Stelle war es eine ganz andere Holzsorte, es passte gar nicht zum Rest der Wand. Ein Geheimfach? Wahrscheinlich gab es solche hier überall.
    Varim brauchte nichteinmal einen Zauber, um das modrige Holz aufzubrechen, ein Tritt genügte. Und wie zu erwarten verbarg sich dahinter ein Geheimfach. Vorsichtig streckte er die Hände hinein und zog sie mit einem relativ schweren Gegenstand wieder heraus.
    "Ein alter Brustharnisch. Wie aufregend." Angewidert hob er das rostige Ding in die Höhe. Wie viele Jahre es wohl schon dort lag...? Er hatte jedenfalls keine Verwendung dafür. Aber Myrasia augenscheinlich...
    "Hier. Schenk ich dir.", meinte er ausdruckslos und legte ihn dem Mädchen, welches sich ihm noch nicht zugewandt hatte, vor die Füße.
    Jetzt kam er jedoch dazu, sich die Frage zu stellen, was er hier noch machte, während er sich unbewusst eine Tafel – kein Stück, die ganze Tafel – Schokolade in den Mund schob. Waren es etwas pubertäre Instinkte, die ihm befahlen, in der Nähe eines attraktiven weiblichen Wesens zu bleiben, um sie begaffen zu können? Und blieben sie unabstellbar, selbst wenn man darüber Bescheid wusste?
    ...plötzlich hatte Varim das Bedürfnis, sich die Augen auszukratzen, als ihm klar wurde, dass er die ganze Zeit auf ihren Hintern geschaut hatte...
    >Drei Jahre jünger oder sechs Jahre älter, und ich hätte diese Probleme vermutlich nicht...<
     
  19. Wolfslady

    Wolfslady Moderatorin Mitarbeiter

    Nach einer halben Stunde war Larale endgültig davon überzeugt, dass sie nicht einen Hinweis durch das Fragen von Bewohnern erhalten würde. Ein Blick in die misstrauischen Augen reichte bereits. Sie war zu auffällig eine Fremde und ihre spitzen Ohren ließen kaum einen Zweifel an ihrer Herkunft. Seufzend lehnte sie sich an eine Häuserwand. Ein paar Kinder musterten sie ehrfürchtig, aber bevor sie näher kommen konnten, zogen ihre Eltern sie schnell weg. Anscheinend war man entweder kein Freund von Fremden, oder aber sie mochten keine Elfen. Oder vielleicht auch beides.
    „Und was machen wir nun?“ fragte sie Gisal, der sich wie eine Katze putzte. Der rote Marder hielt mit dem Putzen inne und legte den Kopf schief, eine Geste, die er immer praktizierte, wenn er nachdachte.

    „Ich könnte mich verwandeln und nach ihm Ausschau halten, aber ich bezweifle, dass das von Erfolg gekrönt ist, die Gassen hier sind einfach zu eng.“ Sagte er schließlich. Niedergeschlagen musste sie einsehen, dass er Recht hatte. Gepedi war zu groß, es gab viel zu viele Menschen. Und sie bezweifelte, dass Etyana Varim mit ihrer Gabe finden konnte, sonst hätte sie es längst getan. Eine Witterung aufnehmen konnte Gisal auch nicht, dass würde auf einer der belebtesten Straßen denselben Effekt haben wie die Suche nach einer Nadel in einem Heuhaufen. Seufzend schloss sie die Augen, um eine kurze Pause zu machen und fast sofort stellten sich ihre Ohren schärfer – ein lästiger Nebeneffekt, der ihr den Lärm dieser Stadt nur allzu deutlich bewusst machte.

    „…dabei war er noch so jung, ein Kind sag ich dir. Er sagte, er suche jemanden, um ihn zu beschützen. Einen von diesen, hinter denen die Kopfgeldjäger so her sind.“ Aufmerksam geworden öffnete sie die Augen. Die Stimme gehörte einer Händlerin, die mit einer Kundin schwatzte. Einer recht…molligen Händlerin. Der Fischgestank war abartig. Entschlossen ging Larale auf sie zu, darauf achtend nicht ganz so würdevoll zu laufen. Als die Kundin Larale erblickte, suchte sie schnell das Weite – was Larale einen ziemlich bösen Blick einbrachte.
    „Was wünscht ihr?“ fragte die Händlerin, in ihrer Stimme kaum verdeckte Missbilligung.
    „Ich suche jemanden, einen Jungen mit dunkelblondem Haar und einem roten Gewand.“ Sagte sie und versuchte es mit einem freundlichen Lächeln, was die Händlerin nur noch misstrauischer machte.

    „Was wollt ihr denn von ihm?“ fragte sie misstrauisch. Larale lächelte innerlich, die Frau hatte ihn also gesehen, endlich mal etwas Positives.
    „Er gehört wie ich zu einer kleinen Gruppe von Reisenden und ich brauche seine Hilfe.“ Sagte sie – das war keine Lüge, aber die ganze Wahrheit war es auch nicht. Sofort änderte sich etwas in den Augen der Frau.
    „Dann helft ihr auch den Unterdrückten?“ fragte sie leise und verschwörerisch, als sie sich zu ihr beugte. Sofort schlug Larale der Gestank von nur noch mehr Fisch entgegen und sie unterdrückte ein Würgen. Sie fragte sie was Varim eigentlich von dieser Frau gewollt hatte – und was er ihr für einen Müll erzählt hatte.
    „Äh ja genau.“ Bestätigte sie, um nicht noch mehr Misstrauen zu wecken.
    „Er war auf der Suche nach jemandem mit lilafarbenen Haar, also habe ich ihm gesagt, dass ich ein junges Mädchen mit solchen Haaren in den verwaisten Slums gesehen habe, danach ist er dorthin aufgebrochen.“ Sagte sie leise.
    „Vielen Dank.“ Sagte Larale und wandte sich ab, um von diesem widerlichen Gestank wegzukommen. Etyana war schnell gefunden – mit dem Wolf fiel sie nun einmal fürchterlich auf – und Larale ging auf sie zu.
    „Wir müssen in die verwaisten Slums. Dorthin hat Varim laut einer Frau ein Mädchen verfolgt, aus welchen Gründen auch immer.“ Sagte sie seufzend. Das fragte sie sich schon die ganze Zeit. Warum hatte Varim nach jemanden mit lila Haaren gesucht? Sicher nicht um ein nettes Gespräch zu führen. Aber was hatte der junge Hexer dann vorgehabt?
     
  20. Senuge

    Senuge Bürger

    Es war nicht leicht, ein komplettes Rüstungs-Set zu suchen, wenn man das Haus nicht in allen Ecken und Winkeln kannte, das war auch der Grund, weswegen Myrasia schon fast wie ein Tollpatsch durch die Räume kroch und nach irgendetwas Verdächtigem suchte. Hier nichts, da nichts, kaum eine Spur, wo die anderen Rüstungsteile und vielleicht sogar die dazugehörige Waffe zu finden wäre..."Wer auch immer fast jedes Rüstungsteil einzeln in diesem Haus verstreut hat, er wurde anscheinend von einer sehr starken Paranoia heimgesucht.", sprach Myrasia, nur zu wem sie es sagte, ob zu sich oder zu dem jungen Magier, der nun anscheinend bei der Suche half, das wusste sie nicht.

    Während das Mädchen weiter nach irgendwelchen Spuren suchte und zugleich nicht einmal wusste, welche Spuren es überhaupt sein sollten, hörte Myrasia ein Krachen, als würde jemand Holz zerbersten. Hastig drehte sie sich um und sah, dass Varim die hölzerne und anscheinend sehr morsche Wand eingetreten hatte. Zunächst dachte sie, dass er gewisse Aggressionen herauslassen musste, dessen Ursprünge ihr ebenfalls unbekannt gewesen wären, doch als die Senurerin beobachtete, wie der Junge in dem nun entstandenen Loch nach etwas zu suchen schien, wurde ihr einiges klar, es war eine Spur, sogar mehr als nur eine Spur, wie es schien! Varim zog einen Harnisch heraus, der vom Muster her perfekt zu den schon gefundenen Rüstungsteilen passte! Noch besser war, dass er ihr diesen Harnisch freiwillig hergab, ja es schien schon fast so, als wolle er ihn gleich wieder loswerden, aber er war ebenfalls ein Magier, was sollte man da mit so einer Rüstung anfangen, als sie zu verkaufen...doch verkaufen kam nicht in Frage.

    Dankbar lächelnd nahm Myrasia das Rüstungsstück an, wandte jedoch den Blick wieder ab, um weiter nach den übrigen Teilen zu suchen. Wobei sie sich schon dachte, dass im Erdgeschoss nichts mehr zu finden gewesen wäre. Die nächste Station war demnach die erste, und damit wohl schon vorletzte, Etage, den Keller ausgenommen. Das Mädchen war in Gedanken versunken, als sie schon ihre nächsten Handlungen mental durchging, erst jetzt kam sie wieder zur Besinnung und fühlte sich auch ein wenig von dem jungen Magier beobachtet, zumal sie sowieso in gebeugter Haltung vor ihm kniete, um den Boden auf weitere Geheimfächer zu erforschen, doch durch die kurz darauf folgende Erkenntnis, dass Varim mit hoher Wahrscheinlichkeit ein junger Mann in der pubertären Phase war und Myrasia demnach, auch wenn sie sich nicht als die Hübscheste empfand, ein kleiner Anreiz für ebenso pubertäre Gedanken darstellen würde, hüpfte sie schnell auf und wischte sich den Dreck von der Kleidung. Sie drehte sich so, dass sich die Blicke nicht kreuzen konnten, da die junge Senurerin schon selbst merkte, dass ihr Gesicht nun leicht errötet war.

    Um der nun peinlichen Situation ein verhofftes Ende setzen zu können, suchte das Mädchen nach einer Treppe, um ein Stockwerk höher nach weiteren rostigen Metallstücken zu suchen, die man einst am Körper befestigte. Sie wusste nicht, ob Varim ihr folgen würde...es war keineswegs so, dass sie seine Gegenwart sowie seine etwas...eindringlichen Blicke für sonderlich unangenehm empfand, da sie nicht einmal wusste, ob ihre Vermutungen der Wahrheit entsprachen, es war wohl nur ungewohnt. Vorher wurde sie nur von Leuten angeschaut, die kurz darauf zu ihren Waffen griffen und das Mädchen viele rastlose Wanderungen durch unbekanntes Land bescherten. Doch das hier war etwas Anderes, als würde man damit ein gewisses Begehren ausdrücken wollen. Naja, oder es waren einfach die Blicke eines pubertierenden Jungen, der nun das Glück hatte, zusammen mit einem Mädchen, welches sogar ein paar Menschenjährchen älter war als er, nach einer rostigen Rüstung zu suchen, welche anscheinend doch ein Geheimnis barg.

    "Ah, da geht es nach oben!", rief das Mädchen und stieg sofort die Stufen hinauf, welche unter ihren Füßen schon gefährlich knarrten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. März 2010
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