Online:Ertivals Erzählung

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Diese Seite enthält den Text von Ertivals Erzählung aus The Elder Scrolls Online.

Inhalt

Ertivals Erzählung

Diese Albträume!

Sobald ich meine Augen schließe, sehe ich Schrecken in der Dunkelheit der Träume. Entsetzliche Monstrositäten schleichen außerhalb des Kerzenscheins meines Geistes herum, und sie schlagen zu, sobald ich es nicht mehr schaffe, den Schlaf abzuwehren.

Ich habe alle Methoden ausprobiert, die meine Gedanken beruhigen könnten. Meditation. Hypnose. Honigbeerentee. Aber sobald mich der Schlaf übermannt, greifen mich wieder die Schrecken an, die mich dort erwarten.

In einem Moment der Verzweiflung greife ich zu meiner Schreibfeder. Ich schreibe nieder, was ich im Traum sehe, in der Hoffnung, so die Dunkelheit vertreiben zu können, die mich nachts heimsucht.

Im Traum sitze ich an der sanften Küste Artaeums, wo die Wellen des endlosen Aether an den Sandstrand spülen. Die Sonne hängt tief und rot am Himmel und verspottet mich fast schon mit ihrer Ruhe.

Dann bricht aus dem Meer eine Kreatur hervor, gigantisch, verderbt von den Parasiten und der Brut aus den Tiefen des Ozeans, und sie schleppt sich an Land, wobei sie eine tiefrote Gischt hinter sich herzieht. Das Wasser um das Wesen herum wird schwarz, alle Fische sterben, der Wind und das Toben verstummen. Seine fünf Köpfe beharken und beißen einander und schreien in ihren dissonanten Stimmen. Und obschon seine Köpfe sich auf abartige Weise verknoten und winden, stapft die Kreatur weiter vorwärts und sät dabei Verwüstung. Einer der Köpfe ist kaum mehr als verwesendes Fleisch am Knochen, und während er brüllt, sehe ich die Parasiten tief aus dem Meer an seinem fauligen Fleisch nagen. Mit jedem Brüllen erbeben und tanzen die Toten, Marionetten vor seiner unheiligen Macht.

Ein zweiter Kopf war überzogen von Pockennarben und Pusteln, die prall gefüllt waren mit einer rot und türkis leuchtenden Flüssigkeit; als diese platzten, vermischte sich ihr Inhalt, und diese grauenhaften Gebräue zischten und spritzten, brannten und rauchten. Die anderen Köpfe leckten diese verschmutzte Flüssigkeit voller Freude und Entsetzen auf.

Ein dritter Kopf war schwarz wie eine Nacht ohne Sterne, wie Onyx in einem fensterlosen Raum. Und noch finsterer waren seine Augen, die die von der Sonne lang gezogenen Schatten in ein Leichentuch reiner Dunkelheit zerrten.

Der vierte Kopf war mir nicht sichtbar. Ich konnte nichts Genaueres erkennen.

Aber der letzte, der fünfte Kopf, oh wie grauenhaft war er anzusehen, denn er war um ein Vielfaches größer als die anderen. Nur wenn er kreischte, erzitterten die anderen Köpfe, und nur dann hörten sie mit ihrem Gezanke auf. Dieser gewaltige Kopf war kaum mehr als ein Ring von Zähnen, auf dem ein schreckliches Gehirn saß, ein abscheuliches fleckiges Ding, dessen Falten und Furchen böse und ekelhaft pulsierten. Fäden von Speichel und Galle sickerten aus seinen fleischigen Winkeln, während Seepocken und Polypen, die an seiner Oberfläche klebten, scheinbar um Luft rangen.

Dann wandten sich die Köpfe der Kreatur mir zu. Ich war starr vor Angst, bin starr vor Angst, werde immer starr vor Angst sein angesichts der Augen, die über mich hinwegharkten, und schlimmer noch war das Lied, das sie im Einklang sangen, eine zerstörerische Kakophonie:

Ketor-A, En-Garsa! Bekor-gen, Zema-ja! Ulvorkus wartet, Ulvorkus erwacht, Ketor-A, En-Garsa! Bekor-gen, Zema-ja!

Und auf dem Höhepunkt dieses schrecklichen Verses, als die Sonne der schrecklichen Nacht wich, sah ich einen Umriss am weit entfernten Horizont, einen Berg, der sich aus dem Meer erhob. Und von seinem Gipfel stürzten noch mehr Kreaturen ins Wasser, zu viele, als dass man sie zählen, zu grauenhaft, als dass man sie benennen könnte.

Sie kommen.

Sie kommen, um uns zu holen.

Und wenn die Sonne vollständig untergeht, erwache ich schreiend.
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