Kanzler der Exaktheit: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Kanzler der Exaktheit''' (engl. ''Chancellor of Exactitude'', auch ''Kanzler der Genauigkeit'' <sup>''[[The Elder Scrolls III: Morrowind|{{Hover|MW|Uneinheitliche alte Übersetzung aus TES III: Morrowind}}]]''</sup> oder ''Kanzler der Gewissheit'' <sup>''[[The Elder Scrolls III: Morrowind|{{Hover|MW|Uneinheitliche alte Übersetzung aus TES III: Morrowind}}]]''</sup>) erscheint in der vierten von [[Vivec (Gott)|Vivecs]] ''[[36 Lehren des Vivec|36 Lehren]]'' als letzter in einer Reihe von Geistern, die das [[Weib des Netchmannes]] aufsuchen, um die Göttlichkeit des künftigen Kriegerpoeten herauszufordern.<ref name="Sermon4">[[Online:Die 36 Lehren: Lektion 4|Die 36 Lehren: Lektion 4]]</ref>  
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Die '''Lobbyisten der Zufallsgilde''' (engl. ''Lobbyists for the Coincidence Guild'') gehören in den ''[[36 Lehren des Vivec|36 Lehren]]'' zu den Geistern, welche das [[Weib des Netchmannes]] auf seiner Reise ins Herzland der [[Indoril]] besuchen, um die Göttlichkeit des noch ungeborenen [[Vivec (Gott)|Vivec]] herauszufordern.<ref name="Sermon4">[[Online:Die 36 Lehren: Lektion 4|Die 36 Lehren: Lektion 4]]</ref>  
  
Der Kanzler ist „von jedem Blickwinkel aus betrachtet perfekt“. Vivec widerlegt seine Philosophie unzweifelhafter, präziser und sicherer Erkenntnis durch sein eigenes Beispiel, indem er sich als „in Ungewissheit geschrieben“ charakterisiert. Sicherheit sei etwas für „Rätselwürfel-Logiker“ und „Mädchen von weißem Glanz“.<ref name="Sermon4"/>
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Diese Truppe von Geistern verfechtet das Konzept des Zufalls. Vivec muss seine Göttlichkeit gegen das Argument verteidigen, nur ein glücklicher Zufall zu sein und argumentiert zunächst mit dem allgemeinen Verständnis eines vollkommenen Gottes, das keine Beliebigkeit erlaubt. Der oberste Lobbyist insistiert, dass schon eine gleichzeitige Erwähnung eine magische Koinzidenz darstellen kann. Vivecs Gegenargument versucht zu beweisen, dass Zufall lediglich auf einer bewussteren Wahrnehmung seiner Häufigkeit statt einem ursächlichen Zusammenhang basiert:<ref name="Sermon4"/>  
  
Der Kanzler lächelt „auf fünfzig unterschiedliche und perfekte Weisen zugleich“, bringt das Astrolabium des Universums - ein exaktes Messgerät - hervor und zerbricht es in zwei Hälften, die er dem dualistischen Gott überreicht. Der siegreiche Vivec führt weiter aus, dass sinnliche Wahrnehmung nur eine selbstbezogene und ablenkende „Sklavenarbeit der Sinne“ darstellt. Als [[CHIM#Vivecs Wege|herrschender König]] wird er über diesen bequemen Luxus hinausgreifen und „Dinge abwägen, die kein Astrolabium und kein Kompass messen können.“<ref name="Sermon4"/>
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:''„Ist nicht die plötzliche Offenbarung zugehöriger Bedingungen und ungleicher Elemente, die im Augenblick des Zufalls harmonieren, eine der Voraussetzungen dafür, dass es überhaupt einen Zufall gibt Synchronizität entsteht aus wiederholten Zufällen der untersten Stufe. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass es die schiere Macht der bloßen Zahl an Zufällen ist, die einen glauben lässt, Synchronizität sei von etwas Höherem als nur Zufall geleitet. Daher macht die Synchronizität am Ende das Konzept des Zufalls ungültig, obwohl es sich bei ihr um die symptomatischen Zeichen handelt, die ihn an die Oberfläche bringen.“''<ref name="Sermon4"/>
  
Im dritten Aphorismus von Lektion 27, der heiligen Schrift des Wortes, bezieht sich Vivec noch einmal auf seine Begegnung mit dem Kanzler der Exaktheit: Er habe ihm die Gewissheit gestohlen, indem er diesen Geist mit der Konstruiertheit von Sprache und Gedanken sowie der Unzuverlässigkeit der Stimme konfrontierte.<ref name="Sermon27">[[Online:Die 36 Lehren: Lektion 27|Die 36 Lehren: Lektion 27]]</ref>
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Es heißt, dass mit Vivecs Sieg „im Land der Velothi der Zufall zerstört“ wurde.<ref name="Sermon4"/>
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* Vivecs Antwort kann (ähnlich wie die Szene mit [[At-Hatoor]]), die vierte Wand brechend, auch als sinnbildlich für eine vergleichende Lesart von (Lore-)Texten aufgefasst werden, in der ein zufälliges Harmonisieren eigentlich unverbundener Aspekte zu einem bedeutungsvollen Zusammenhang wird.
  
 
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Version vom 1. Januar 2019, 22:28 Uhr

Die Lobbyisten der Zufallsgilde (engl. Lobbyists for the Coincidence Guild) gehören in den 36 Lehren zu den Geistern, welche das Weib des Netchmannes auf seiner Reise ins Herzland der Indoril besuchen, um die Göttlichkeit des noch ungeborenen Vivec herauszufordern.[1]

Diese Truppe von Geistern verfechtet das Konzept des Zufalls. Vivec muss seine Göttlichkeit gegen das Argument verteidigen, nur ein glücklicher Zufall zu sein und argumentiert zunächst mit dem allgemeinen Verständnis eines vollkommenen Gottes, das keine Beliebigkeit erlaubt. Der oberste Lobbyist insistiert, dass schon eine gleichzeitige Erwähnung eine magische Koinzidenz darstellen kann. Vivecs Gegenargument versucht zu beweisen, dass Zufall lediglich auf einer bewussteren Wahrnehmung seiner Häufigkeit statt einem ursächlichen Zusammenhang basiert:[1]

„Ist nicht die plötzliche Offenbarung zugehöriger Bedingungen und ungleicher Elemente, die im Augenblick des Zufalls harmonieren, eine der Voraussetzungen dafür, dass es überhaupt einen Zufall gibt Synchronizität entsteht aus wiederholten Zufällen der untersten Stufe. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass es die schiere Macht der bloßen Zahl an Zufällen ist, die einen glauben lässt, Synchronizität sei von etwas Höherem als nur Zufall geleitet. Daher macht die Synchronizität am Ende das Konzept des Zufalls ungültig, obwohl es sich bei ihr um die symptomatischen Zeichen handelt, die ihn an die Oberfläche bringen.“[1]

Es heißt, dass mit Vivecs Sieg „im Land der Velothi der Zufall zerstört“ wurde.[1]

Trivia

  • Vivecs Antwort kann (ähnlich wie die Szene mit At-Hatoor), die vierte Wand brechend, auch als sinnbildlich für eine vergleichende Lesart von (Lore-)Texten aufgefasst werden, in der ein zufälliges Harmonisieren eigentlich unverbundener Aspekte zu einem bedeutungsvollen Zusammenhang wird.

Anmerkungen

  • Namensnennung 2.5
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