Adventskalender

Ein kleiner Rückblick auf das letzte Jahrzehnt mit Elder Scrolls

Das Jahr 2020 nähert sich dem Ende und da bietet sich die Gelegenheit an, mal einen kleinen Blick zurück zu werfen, auf das letzte Jahrzehnt Elder Scrolls. (*)

Auf den ersten Blick lässt sich das Jahrzehnt grob in zwei Hälften einteilen: The Elder Scrolls V: Skyrim und Elder Scrolls Online. Und natürlich das große Thema „Warten auf TES 6“. Mal schauen, ob das in zehn Jahren noch immer hier drin steht… Aber es gab auch noch eine ganze Menge kleinerer Themen, an die ich gerne noch mal erinnern möchte.

(*) Wenn Ihr Euch fragt, warum es diesen Rückblick am Ende von 2020 und nicht am Ende von 2019 gibt: In der Geschichtsschreibung dauert ein Jahrzehnt beziehungsweise eine Dekade von (zum Beispiel) Jahr 2011 bis Jahr 2020, was in einem gewisser Unterschied zum allgemeinen Sprachgebrauch steht, der „das gleiche“ Jahrzehnt eher von 2010 bis 2019 deutet. Abgesehen davon, jeder kann ja einen Rückblick zum „großen Wechsel“ in der Jahreszahl schreiben. Und nebenbei gab es da noch so die unbedeutende Tatsache, dass es letztes Jahr keiner geschafft hat den Rückblick rechtzeitig fertig zu schreiben 😉

Also holen wir die Schriftrollen der Alten raus und reisen zehn Jahre in der Zeit zurück.

2011

Natürlich stand für einen Großteil des Jahres 2011 das Warten auf The Elder Scrolls V: Skyrim ganz oben auf der Elder Scrolls Agenda. Jedes Detail in der Presse wurde interpretiert und reinterpretiert. Am bekanntesten wurde hier sicherlich die Februar-Ausgabe des Game Informer, die den ersten Exklusivbericht zu Skyrim enthielt und überall außerhalb der USA für Frustration sorgte, da es nur dort verfügbar war, und massiv gegen Fotos des Artikels im Internet vorgegangen wurde. Alleine hier im Forum gab es bis zum Release etwa 150 Themen mit Spekulationen und Diskussionen über das nicht veröffentlichte Spiel (Okay, mit meiner wöchentlichen Umfrage zu verschiedenen Skyrim-Themen, bin ich daran nicht ganz unschuldig ;-). Erstaunlicherweise war das meist frequentierte Thema bei uns die Spekulation über die Altersfreigabe.

Aber um mal auf ein paar konkretere Ereignisse einzugehen, beginnen wir unseren Rückblick nun noch mal am Anfang des Jahres mit einem Projekt des Tamriel-Almanachs, das letztendlich einen entscheidenden Einfluss auf die Lokalisierung von Skyrim nehmen würde. Am 6. Februar startete unsere Übersetzungsreferenz. Dank des positiven Feedbacks von Zenimax führte dies letztendlich dazu, dass Scharesoft und Deepfighter Teil des Lokalisationsteams von Skyrim wurden.

Der Seelenlord - Ein Elder Scrolls Roman.jpg

Im Herbst des Jahres gab es dann endlich mal wieder neues Futter für Elder Scrolls Fans, nach fast zwei Jahren Warten erschien der zweite Roman von Greg Keyes (auf Grund eines Unfalls des Autors hatte sich die Fertigstellung deutlich verzögert): Lord of Souls: An Elder Scrolls Novel. Hier wurde nun die Geschichte um die fliegende Stadt Umbriel und die Gefahr, die sie für Tamriel darstellte, aufgelöst und eine gewisse Grundlage für die sich deutlich geänderte Welt Tamriels zwischen der Handlung von Oblivion und Skyrim gelegt. Auf die deutsche Version Der Seelenlord mussten wir aber noch ein Jahr warten.

Im Endspurt vor Skyrim gab es dann vom Team noch einen Kraftakt mit dem Umzug des Portals auf eine neue Infrastruktur. Wir wechselten von joomla auf TYPO3, machten ein Update der Forensoftware und wechselten vom „Babyblau“ auf den noch heute verwendeten Bibliotheksstil.

Datei:Skyrim Screenshot Riverwood.jpg

Am 11. November war es dann soweit und der fünfte Teil der Elder Scrolls Hauptreihe kam heraus: D(ovahkiin)-Day für Skyrim!

Übrigens wird das Thema Veröffentlichung von Skyrim ein häufig wiederkehrendes Thema in diesem Rückblick sein, es gibt ja gefühlt mehr Skyrim-Varianten als Klippenläufer in The Elder Scrolls III: Morrowind.

Wie eigentlich erwartet, Skyrim schlug ein wie eine Bombe. Auch wenn niemals offizielle Gesamtzahlen veröffentlicht wurden, wurden wohl alleine an den ersten beiden Tagen 3,4 Millionen physische Kopien verkauft, davon übrigens nur ein sehr kleiner Anteil für den PC (wobei unbekannt ist, wie viele Käufe es über Steam gab). Innerhalb des ersten Monats stieg diese Zahl auf über 10 Millionen. Gleichzeitig war es das meistgespielte Spiel auf Steam mit über 5 Millionen Spielern zeitgleich online. Auch bei den Kritikern konnte das Spiel punkten und räumte eine „Game of the Year“-Auszeichnung nach der anderen ab, z.B. bei IGN oder GameSpot.

Die eingefleischten Fans der Serie mussten sich allerdings an viel Neues gewöhnen: keine Attribute, keine Klassen, kein vereintes Kaiserreich von Tamriel, keine Magier- und Kriegergilde. Aber immerhin war das Klippenläufer-Feeling aus Morrowind wieder da, nur dass es diesmal riesige Drachen statt kleinen Reptilien waren, die einen über alle möglichen und unmöglichen Entfernungen verfolgten 😉

Selbst weit über die Gaming-Community hinaus sollte Skyrim Berühmtheit erlangen. Das Meme mit dem Pfeil im Knie kennen wohl auch viele Leute, die noch nie etwas von Elder Scrolls gehört haben. Es verbreitete sich so stark, dass Bethesda Anspielungen darauf in alle möglichen späteren Werke von sich einfließen lies: So gibt es eine Karte und einen Ladebildschirmtext im Kartenspiel Legends oder eine auswählbare passende Narbe bei der Charaktererstellung in Elder Scrolls Online oder seit Neustem sogar ein passendes Emote.

2012

Natürlich stand auch das Jahr 2012 noch hauptsächlich im Zeichen von Skyrim. So erschien schon am 7. Februar das hochauflösende Texturenpaket, dass alle Texturen im Spiel deutlich verbesserte, kostenlos zum Download. Der 3,1 GB große Download zwang damals viele Internetverbindungen und später Grafikkarten in die Knie. Aber mit Dawnguard und Hearthfire erschienen auch die ersten beiden „echten“ DLC für Skyrim in diesem Jahr.

Datei:Dawnguard.jpg

Die Gerüchte für Dawnguard starteten bereits im Februar, als sich Bethesda den Namen schützen ließ. Wie sich schnell zeigte, sollte es um den Kampf zwischen einem Vampirclan und der namensgebenden Dämmerwacht gehen. Der Vampirclan versuchte mit Hilfe einer Schriftrolle der Alten eine ewige Nacht zu erzeugen, während die Dämmerwacht dies zu verhindern versuchte. Neben den Festungen der beiden Fraktionen bot das Spiel als neuen Bereich auch das Seelengrab, eine Ebene im Reich des Vergessens. Auf spielerischer Seite neu hinzugefügt wurden Armbrüste und eine neue Verwandlungs-/Fertigkeitslinie als Vampirfürst. Das DLC erschien zunächst am 26. Juni als X-Box Exclusive und wurde im August für den PC bzw. erst in 2013 für die PS3 verfügbar.

Datei:Hearthfire Logo.jpg

Am 4. September ging es dann mit dem nächsten X-Box Exclusive weiter: Hearthfire. Der PC musste bis zum 4. Oktober warten, die PS3 wieder bis 2013. In diesem DLC ging es um Spielerheime. Es fügte drei Grundstücke in den Jarltümern, die bisher keine Spielerheime hatten, hinzu, auf denen der Spieler ein Haus nach seinen eigenen Vorstellungen bauen und einrichten konnte. Dazu musste der Spieler aber erst einmal Rohmaterialien sammeln. Zusätzlich konnten nun Kinder adoptiert werden und Angestellte für die Häuser angeheuert werden.

The Elder Scrolls Online

Aber auch jenseits von der Elder Scrolls Haupreihe gab es Neues: Am 3. Mai wurde sehr überraschend ein Elder Scrolls MMO angekündigt. Das Spiel würde nicht wie üblich von den Bethesda Game Studios entwickelt, sondern von den neu gegründeten Zenimax Online Studios, die aber auch zum Zenimax-Konzern gehören. In dem Spiel sollen die Spieler zusammen eine Invasion Tamriels durch Molag Bal verhindern. Die Handlung spielt dabei in der Mitte der Zweiten Ära und damit deutlich vor den Hauptteilen der Reihe.

Zum Ende des Jahres erschien dann am 04. Dezember noch recht überraschend das dritte und letzte DLC Dragonborn für die X-Box. Aber damit es nächstes Jahr nicht ganz so einsam wird, dazu mehr beim Release der PC und PS3-Versionen im nächsten Jahr.

2013

Nachdem die X-Box-Besitzer schon seit zwei Monaten Dragonborn spielen konnten, erschien es am 5. Februar auch für PC und PS3 (auf der letzteren übrigens zeitgleich mit den anderen beiden DLC, die dort bisher noch nicht verfügbar waren).

Datei:Dragonborn Cover.jpg

Das DLC führte uns passend zu 10 Jahre Bloodmoon zurück nach Solstheim, um dort die Wiederkehr des ersten Drachengeborenen Miraak zu verhindern. Das neue Solstheim lieferte Morrowind-Nostalgie, immerhin war ein Drittel der Insel nun von Vulkanasche des Roten Bergs bedeckt und Rabenfels nun eine redoranische Siedlung. Selbst einen Telvanni-Pilzturm und einen Schlickschreiter konnte man entdecken. Ebenfalls konnte man erstmals die Apocyrpha, die Ebene von Hermaeus Mora besuchen, und das von vielen Spielern gewünschte Drachenreiten wurde ins Spiel eingefügt.

Im Juni gab es dann auch die erste der vielen Neuveröffentlichungen von Skyrim: The Elder Scrolls V: Skyrim – Legendary Edition. Diese entspricht quasi den GotY-Editionen von Morrowind und Oblivion und enthält neben dem Hauptspiel auch alle drei DLC. Passend zu diesem Release verkündete Bethesda ebenfalls im Juni, dass Skyrim nun über 20 Millionen Einheiten verkauft hat.

2014

Am 4. April (bzw. am 9. Juni für die Konsolenversionen) erschien mit Elder Scrolls Online das erste MMORPG im Elder Scrolls Universum. Im Gegensatz zu allen Spielen der Hauptreihe spielt ESO in der Mitte der Zweiten Ära. Zur Handlung kann man sagen, dass Tamriel in einen massiven Bürgerkrieg verstrickt ist. Es haben sich drei Allianzen: das Aldmeri-Dominion, das Dolchsturz-Bündnis und der Ebenherz-Pakt, gebildet, die jeweils um die Vorherrschaft Tamriels kämpfen. Gleichzeitig versucht Molag Bal eine Verschmelzung von Kalthafen und Nirn zu erreichen, was in den Wirren des Krieges anscheinend kaum jemanden interessiert.

Als Spieler kann man aus vier Klassen und neun Rassen wählen (von denen jeweils drei einer der Allianzen zugeordnet sind). Im Spiel selber kann mann dann in PvE-Bereichen entweder alleine oder als Gruppe eine Hauptgeschichte seiner Allianz und eine allianzübergreifende Handlung über Molag Bals Angriff spielen. Mit einem Großteil der Provinz Cyrodiil steht auch ein großer PvP-Bereich zur Verfügung.

2015

Im Jahr 2015 feierte unser Portal sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Grund haben wir nach einigen Jahren Pause auch wieder die Tamriel-Wahlen und den Screenshotwettbewerb durchgeführt, jeweils erstmals mit Skyrim- und ESO-Beteiligung, und konnten so viele tolle Bilder bewundern. Erstmals haben wir auch einen Charakterwettbewerb durchgeführt.

Elder Scrolls Online konnte sich in seinem ersten Jahr über die beiden Erweiterungen Imperial City und Orsinium freuen. Die erste führt mit der Kaiserstadt einen weiteren PvP-Bereich in das Spiel ein, während im zweiten die Spieler die Region Wrothgar und den (Neu-)Aufbau der Stadt Orsinium erleben konnten.

Mit der Ankündigung des Kartenspiels Legends gab es außerdem erste Hinweise auf eine Fortsetzung von TES jenseits des MMOs.

An der Skyrim-Front begann Bethesda erstmals mit Bezahl-Mods zu experimentieren. Mit dem Steam-Workshop konnten Mod-Entwickler Geld für ihre Modifikationen verlangen. Nachdem dies nicht wirklich gut funktioniert hatte und einen ordentlichen Shitstorm in der Modderszene auslöste, wurde es aber recht schnell wieder eingestellt.

2016

Auch in 2016 gab es ein internes Jubiläum: unser Tamriel-Almanach feierte seinen zehnjährigen Geburtstag. Außerdem zogen wir auf die neue Forensoftware XenForo um, stellten das Portal auf WordPress um und änderten unseren Namen auf ElderScrollsPortal.de.

Auch an der TES-Front hat sich einiges getan:

Elder Scrolls Online hat mit Thieves Guild, Dark Brotherhood und Shadow of the Hist gleich drei neue Erweiterungen erhalten und hat mit dem One Tamriel Update eine massive Änderung der Spielmechaniken erhalten. Die ersten beiden Erweiterungen fügen jeweils die namensgebende Gilde und jeweils eine kleine, neue Zone ins Spiel ein. Bei Shadows of the Hist handelt es sich um das erste von vielen noch kommenden Dungeon Packs, das zwei neue Vier-Personen-Dungeons im Spiel freischaltet.

Das Elder Scrolls-Sammelkartenspiel Legends ist zunächst in die Closed Beta und nun in die Open Beta gegangen. Und natürlich konnten wir auch noch das 10-jährige Jubiläum von Oblivion feiern. Die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum von Daggerfall sind leider etwas kleiner ausgefallen und wurden von Deepfighter und Ricardo_Diaz im kleinen Rahmen begangen. Nebenbei wurde auch noch Todd Howard, der Chefentwickler hinter Elder Scrolls, in die Hall of Fame der Academy of Interactive Arts and Science aufgenommen.

Mitte des Jahres wurde dann die Total Conversion Enderal für Skyrim veröffentlicht. Hier konnten wir einen der Downloadserver bereitstellen.

Enderal Screen

Ende Oktober wurde es dann mal wieder Zeit für eine neue Skyrim-Version: Die The Elder Scrolls V: Skyrim – Special Edition erschien für PC, XBox One und Playstation 4. Diese Variante von Skyrim bot deutlich aufgebohrte Grafik und detailliertere Texturen. Und als nettes Bonusfeature haben Besitzer von Skyrim auf Steam, die Special Edition kostenlos erhalten. Passend zur neuen Version verkündete Bethesda bis dahin 30 Millionen Spiele von Skyrim verkauft zu haben.

Kurz vor Ende des letzten Jahres war schließlich auch Fallout 4 erschienen. Sprich, jetzt begann die wirkliche Wartezeit der Community auf TES 6. Bethesda bestätigte sogar offiziell, dass sie an TES 6 arbeiten würden, allerdings räumten sie auch ein, dass noch nicht einmal die Technologie zur Entwicklung dieses Spiel existiert, und dass TES 6 ein Langzeitprojekt in einer Firma ist, die generell in langen Zeiträumen denkt. Es sollten lange Jahre mit sehr wenigen Informationen folgen…

2017

Auch 2017 hat sich an der TES-Front einiges getan: Elder Scrolls Online hat mit Homestead, Horns of the Reach, Morrowind und Clockwork City gleich vier neue Erweiterungen erhalten. Mit Homestead hielt endlich das Housing Einzug ins Spiel – man kann nun Häuser kaufen und diese möblieren, sowohl mit gekauften, also auch mit selbstgebauten Möbeln. Horns of Reach beinhaltet zwei neue 4-Personen Dungeons. Morrowind, das erste Kapitel (= große Erweiterung) von ESO, bringt Vvardenfell mit Seyda Neen, Balmora, Vivec und anderen aus Morrowind bekannten Orten ins Spiel. Mit Clockwork City kann endlich auch Sotha Sils Stadt der Uhrwerke besucht werden, außerdem ist eine neue 12-Personen-Prüfung enthalten. Ebenfalls neu eingeführt wurde die „Jahreshandlung“, in der alle DLC eines Jahres eine übergreifende Handlung erzählen. Im ersten Jahr drehte es sich um eine daedrische Verschwörung (also zusätzlich zu der von Molag Bal im Grundspiel).

Das Elder Scrolls-Sammelkartenspiel Legends ist offiziell veröffentlicht worden und hat mit Der Fall der Dunklen Bruderschaft, Heroes of Skyrim und Rückkehr in die Stadt der Uhrwerke drei Erweiterungen erhalten. Zwei der Erweiterungen erzählen Geschichten aus der zeitlichen Lücke zwischen Oblivion und Skyrim. Weiterhin wurden Gauntlets, Twitch-Drops und tägliche Login-Boni eingeführt. Eine Wettbewerbsszene lässt leider nach wie vor auf sich warten.

Auch mit Skyrim schien Bethesda sechs Jahre nach Release noch ordentlich Geld zu verdienen und bescherte uns erneut mehrere neue Versionen: Skyrim für die Nintendo Switch, Skyrim Virtual Reality für die PS4 und Skyrim Monopoly. Weiterhin testete Bethesda mit dem Creation Club erneut kostenpflichtige Modifikationen. Freigeschaltete Entwickler können dort von Bethesda geprüfte und freigegebene Modifikationen gegen Geld verkaufen.

Die Feierlichkeiten zum 15-jährigen Jubiläum von Morrowind sind leider recht bescheiden ausgefallen, wurden aber natürlich trotzdem von den alten Hasen gebührend gefeiert. Auch von Daggerfall gab es noch Neuigkeiten und es wurde eine neue Version des Community-Projekts Daggerfall Deutsch veröffentlicht.

Was die Zukunft von Elder Scrolls angeht, waren die Nachrichten eher gemischter Natur. Im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem es noch hieß, dass sich TES 6 in der Entwicklung befindet, hieß es dieses Jahr von Pete Hines, dass Bethesda noch zwei „major titles“ entwickeln würde, bevor sie mit der Entwicklung von TES 6 auch nur beginnen würden.

2018

Bei der E3 im Juni 2018 erhielten wir letztendlich das erste und bisher einzige Lebenszeichen von The Elder Scrolls VI. Wir bekamen einen nichts sagenden Trailer, einige wenig informative Häppchen und die Aussage, dass die Hauptentwicklungsphase beginnt, sobald das neue Bethesda-Franchise Starfield, zu dem wir auch heute ebenso wenig wissen wie zu TES 6, fertig ist. In einem späteren Interview verriet Todd Howard, dass auch TES 6 eine aktualisierte Creation Engine verwenden wird.

Weiterhin wurde auf der E3 eine neue mobile Variante von Elder Scrolls angekündigt. In Elder Scrolls Blades geht es hauptsächlich um einen linearen Dungeoncrawler mit einem Base Building im Hintergrund. Zwei Dungeons konnten auf verschiedenen Messen getestet werden.

Auch ansonsten hat sich an der TES-Front in überschaubarem Rahmen etwas getan: Elder Scrolls Online hat mit Dragon Bones, Summerset, Wolf Hunter und Murkmire wieder gleich vier neue Erweiterungen erhalten. Dragon Bones und Wolf Hunter sind dabei Dungeon Packs, Summerset macht die Sommersend-Inseln erkundbar und führte die Handlungslinie der daedrischen Verschwörung aus den Erweiterungen Morrowind und Clockwork City zu Ende. In Murkmire wurde schließlich erstmals das Gebiet Trübmoor in der Schwarzmarsch eingefügt.

Im Elder Scrolls-Sammelkartenspiel Legends ging es etwas drunter und drüber. Bethesda hat die Betreuung des Spiels dem ursprünglichen Entwickler Dire Wolf entzogen und das Spiel vom Entwicklerstudio Sparkypants von Grund auf neu programmieren lassen. Im September wurde dann der Client gewechselt und erst nach mehreren Patches konnte man beim neuen Client von einer spielfähigen Version sprechen. Wahrscheinlich auf Grund dieses Chaos gab es mit Houses of Morrowind nur eine einzige Erweiterung dieses Jahr. Dafür wurden zwischenzeitlich die neue Karte jeden Monat für die Platzierung in der Ladder abgeschafft (und wieder eingeführt). Auch Twitch Drops wurden abgeschafft, was innerhalb von wenigen Tagen zu einem Einbruch der Streamingzahlen auf etwa 0 geführt hat.

2019

2019 hatte ein großes Jubiläum für uns in petto: 25 Jahre The Elder Scrolls. Bethesda veranstaltete eine ganze Woche mit Feierlichkeiten und verschenkte zum Beispiel digitale Kopien von Morrowind (was zu einem Zusammenbruch ihrer Server führte…) und es gab viele Artikel über die Ursprünge der Reihe.

Bei Elder Scrolls Online stand dieses Jahr im Zeichen der Drachen. Mit dem neuen Kapitel Elsweyr, dem Story-DLC Dragonhold, sowie den beiden Dungeon-DLCs Wrathstone und Scalebraker, drehte sich alles um die geflügelte Bedrohung durch die Drachen, die nach langem Schlaf in Elsweyr einfielen. Wie der Name schon sagt, konnte man dabei zum ersten Mal in der Geschichte von Elder Scrolls die Provinz Elsweyr im Spiel besuchen. Ebenfalls wurde mit dem neuen Kapitel die neue Klasse des Totenbeschwörers eingeführt.

Wie bereits im vergangen Jahr ging es für das Elder Scrolls-Sammelkartenspiel Legends drunter und drüber. Diesmal allerdings mit einem wohl unguten Ende. Anfang des Jahres erhielten wir mit Inseln des Wahnsinns erstmal eine neue und sehr wahnsinnige Storyerweiterung. Im weiteren Verlauf des Jahres folgten noch die Kartenerweiterungen Allianzkrieg, Monde von Elsweyr und Maul des Reichs des Vergessens (ja, die Erweiterung heißt tatsächlich so…). Auch schaffte es Sparky Pants in ihrem neuen Client endlich wieder Events zu veranstalten. Eine Möglichkeit, die seit dem Ende des alten Clients von Dire Wolf für fast ein Jahr nicht verfügbar war. Doch all das konnte anscheinend nichts gegen den Trend der sinkenden Spielerzahlen ausrichten und Ende des Jahres verkündete Bethesda, die Weiterentwicklung von Legends gestoppt zu haben. Das Spiel wird im aktuellen Status weiter verfügbar bleiben (für die nähere Zukunft), aber es wird keinen neuen Content mehr geben.

Dafür erschien dieses Jahr mit Elder Scrolls Blades ein weiterer Mobiltitel für TES. In Blades spielt ihr eine Klinge, die die Verfolgung durch die Thalmor überlebt hat und einige Jahre nach dem Großen Krieg in ihre Heimatstadt zurückkehrt und diese fast vollständig zerstört vorfindet. Während ihr die Stadt langsam wieder aufbaut, zieht ihr gleichzeitig in zufallsgenerierte Dungeons um Dorfbewohner zu retten und Ressourcen zu sammeln. In eigenständigen Storymissionen versucht ihr die Wiederauferstehung eines ayleidischen Lichs zu verhindern und die politischen Intrigen rund um die Königin von Blutfall aufzulösen. Das Spiel hat durchaus Ähnlichkeiten mit Fallout: Shelter, legt aber deutlich mehr Schwerpunkt auf Kämpfen statt auf Stadtmanagment.

Zusätzlich wagt TES einen Ausflug in die reale Welt. Im Dezember erschien das Tabletop-Spiel Call to Arms.

2020

Das alles beherrschende Thema dieses Jahr war sicherlich die Pandemie des Coronavirus SARS-CoV2. Dieser verschonte letztlich auch nicht Elder Scrolls, da im November ein Handwasch-Emote in Elder Scrolls Online eingeführt wurde.

Ansonsten drehte sich in ESO dieses Jahr alles um das „Schwarze Herz von Skyrim“. Die Erweiterungen dieses Jahres drehten sich alle um eine Verschwörung von Werwölfen und Vampiren um die Graue Schar, eine Armee von ebenjenen aus der Erste Ära, neu zu erschaffen. Dazu reiste man in die westlichen Jarltümer von Himmelsrand und in die Tiefen von Schwarzweite, die übrigens noch mal deutlich größer ist, als wir sie in Skyrim kennen gelernt haben.

Anfang des Jahres gab es kurzzeitig einige Gerüchte, dass Zenimax kurz vor der Übernahme durch Sony stehe, die Entwicklung von Starfield eingestellt wurde und TES6 in 2022 erscheinen würde. Naja, es waren Gerüchte und anscheinend war dann doch nichts daran. Bis am 21. September verkündet wurde, dass Microsoft Zenimax Media für 7,5 Milliarden Dollar aufgekauft hat. Also schien ja doch etwas an dem Gerücht dran gewesen zu sein. Es war nur der falsche Konsolenhersteller. Was genau das für die Zukunft von Elder Scrolls (zumindest außerhalb der Xbox) bedeutet, ist noch unklar. Eine Stellungnahme von Microsoft war denkbar kryptisch und kann ungefähr alles von „Das Spiel wird für die Xbox optimiert.“ bis zu zeit- oder featureexklusiven Vorteilen auf der Xbox interpretiert werden.

Auch jene, die hofften, dass Elder Scrolls VI (oder zumindest Starfield) als Releasetitel für die nächste Konsolengeneration geplant waren, wurden dieses Jahr endgültig enttäuscht. Die Playstation 5 und die Xbox Series X erschienen im November diesen Jahres und es gibt nach wie vor nicht das geringste Zeichen für ein neues Rollenspiel von Bethesda. Dafür ließ Todd Howard mal wieder einen kleinen Happen interessantes Skyrim-Wissen fallen: Die Medianspielzeit auf Steam ist 170 Stunden. Das heißt, 50% der Spieler haben das Spiel länger als 170 Stunden gespielt.

Ein kleiner Ausblick

Auf was warten wir im nächsten Jahr oder den nächsten Jahren?

Zunächst einmal erwartet uns am 11. November 2021 das 10-jährige Jubiläum von Skyrim. Wir sind uns sicher, dass sich Bethesda dafür sicher noch mindestens eine neue Version des Spiels einfallen lassen wird.

Ansonsten wird es in der übergreifenden Handlung in Elder Scrolls Online nächstes Jahr um eine daedrische Invasion in Cyrodiil durch Oblivion-Tore drehen. Klingt bekannt? Richtig, wir feiern nämlich auch 15 Jahre Oblivion. Wie das genau in die Hintergrundgeschichte eingebunden wird und ob sich letztlich Molag Bal und Mehrunes Dagon um Tamriel kloppen müssen, wird sich zeigen. Auf jeden Fall gibt es schon mal ein Wiedersehen mit dem Mysterium Xarxes.

Natürlich können wir, wie jedes Jahr, hoffen, dass es irgendwelche Neuigkeiten zu TES 6 gibt (oder wenigstens zu Starfield, das ja rauskommen soll, bevor überhaupt mit der eigentlichen Entwicklung von TES 6 gestartet wird…). Immerhin sind es dann 10 Jahre seit Skyrim, 5 Jahre seit Fallout 4 und immerhin 2,5 Jahre seit dem Teaser und wir wissen noch immer nichts über die beiden Spiele.

Und kurz vor Jahresende kam dann auch das nächste Gerücht: Netflix würde an einer Elder Scrolls Serie arbeiten. Mal schauen, ob hier mehr daraus wird, als aus der Verfilmung von Oblivion, die gerüchteweise mal vor etwa zehn Jahren angefangen wurde.

In diesem Sinne wünscht Euch das Team des ElderScrollsPortals einen guten Rutsch und ein gesundes, neues Jahr!


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Killfetzer

Über den Autor

Ich bin seit 2006 Moderator im Elder Scrolls Portal (ehemals Scharesoft-Portal). Als Super-Moderator habe ich keinen mir fest zugeteilten Forenbereich. Hauptsächlich kümmere ich mich derzeit um die Organisation der Wettbewerbe und den allgemeinen TES-Bereich.


Letzte Kommentare

  1. Vielen Dank Killfetzer, ein sehr schöner Rückblick auf das letzte Jahrzehnt! Das war eine spannende und abwechslungsreiche Zeit.

    Hier möchte ich euch allen auch noch einmal selber einen guten Rutsch und alles Gute für das nächste Jahr wünschen 🙂

  2. Schade für mich ist: Aus diesen ganzen "wilden" Zeiten habe ich durch eigenes Verschulden einiges versäumt bzw war nicht direkt dabei. Aber schön das man alles in dieser komprimierten Form lesen darf. Danke dafür

  3. Sehr schöner Rückblick, 2 Dinge, habe ich aber vermisst:
    Vor Enderal, gab es von SureAI für Oblivion schon Nehrim und bei Morrowind, waren es Arktwend und Myar Aranath. Alle 4 habe ich gerne gespielt.
    Ein Hinweis auf die deutsche Modderszene, die hier im Forum auch sehr present war. Allein der Orden des Drachen für Oblivion, war so gross wie Oblivion selbst.

  4. Alles in allem waren die ersten Jahre des Jahrzehnts sehr gut für Elder Scrolls aber mit jedem weiteren Jahr wurde es immer schlimmer, so dass wir am Ende bei einem Abzock-Handyspiel das eigentlich unter das Glücksspielgesetz fallen sollte gelandet sind und einem Kartenspiel, dass nicht mal mehr supportet wird. Dann wird das einzige halbwegs taugliche und mit ein wenig Talent hergestellte Spin-Off der Reihe, Elder Scrolls online, von Monetarisierung in so zerfickt, dass ich mich nicht wundern würde, wenn der Anus von Todd Howard irgendwann anfängt zu bluten! Lootboxen, optionale Abo-Modelle, alles Prinzipien von free-to-play spielen nur das ZeniMax noch so dreist ist, und für diesen halbgaren Abklatsch der Elder Scrolls Formel auch noch Geld verlangt! Ich erwarte eigentlich ein free-to-play Modell bis Mitte nächsten Jahres. Ich will ja ehrlich sein: ein Elder Scrolls Fan zu sein war schon mal einfacher.