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Elder Scrolls Online: Nerians Einblick

The Elder Scrolls und MMOs – zwei Welten, mit denen ich aufgewachsen und die ich zu genießen gelernt habe. Als ich die Ankündigung von Elder Scrolls Online hörte, begegnete ich dieser Neuigkeit mit gemischten Gefühlen – wusste nicht, was ich von der Vereinigung von The Elder Scrolls und MMO halten sollte. Die Möglichkeit, ESO auf der Pressebeta in einem weit fortgeschrittenen Zustand testen zu dürfen, begrüßte ich deshalb sehr.

Korallenhöhlen

(Dieser Artikel ist einer von mehreren Texten zur Elder Scrolls Online Pressebeta. Ihr findet den Hauptartikel hier und Royal_Flushs Erfahrungsbericht hier)

Vorab jedoch noch einige Anmerkungen zu meinen Eindrücken: 

Da wir uns noch in der Beta-Phase befinden und die Übersetzung noch in Gange ist, waren einige der Dialoge, auf die ich getroffen bin nicht vertont. Das führte nicht selten dazu, dass ich Texte nur flüchtig bis gar nicht laß und somit einige Elemente der Geschichte, die Elder Scrolls Online erzählte, nicht mitbekam. Für mich ist das insofern von Vorteil, dass ich auch bei Release noch genug zu entdecken habe.

Die unvollständige Übersetzung führte ebenfalls dazu, dass einige Wörter nur teilweise übersetzt waren, wie zum Beispiel „Eisengreatsword“. Wunderbar an diesem Beispiel zu sehen jedoch, dass Elder Scrolls Online nicht einfach hunderte nutzloser Strings mitliefert, sondern sich auf ein intelligentes Grammatikmodul stützt, dass Wörter und Sätze nach Wunsch zusammenbauen kann.

Desweiteren habe ich mich weniger darauf konzentriert, die Welt ausgiebig zu erkunden, sondern legte meinen Fokus auf ein Mittelmaß zwischen „Umgebung begutachten und genießen“ und „schnellen Fortschritt machen“.

Doch nun genug der Vorrede, fangen wir von vorne an.

Die Charaktererstellung

Von der Elder-Scrolls-Reihe ist man einen gewissen Standard gewohnt, was die Charaktererstellung angeht. Wer MMOs gespielt hat, weiß jedoch auch, dass dort die Charaktererstellung in sehr überschaubarem Rahmen abläuft. Da ich Elder Scrolls Online bereits auf der Gamescom 2013 anspielen durfte, wusste ich aber natürlich, dass ich mich auf die Charaktererstellung freuen konnte.

Diesmal blieb dazu auch gemütlich Zeit, denn hinter mir stand niemand mit einem 15-Minuten-Timer, der darauf wartete mich wieder zu verscheuchen, damit die nächsten antesten konnten. Deshalb habe ich mich eine satte halbe Stunde im Charaktermenü vergnügt und zwischen unzähligen Schiebereglern beschäftigt.

Das immer wieder Verblüffende dabei war, dass es völlig egal war, wie man die Regler verschob, die Gesichter sahen stehts natürlich aus. Die Einen waren selbstverständlich hässlicher als die Anderen, doch Konstruktionen wie aus anderen Spielen – zum Beispiel „die Sims“ – waren erfreulicherweise unmöglich.

Durch die schiere Anzahl der Regler, Tatoos, Farben und Frisuren wird es jedem in Elder Scrolls Online möglich sein, ein Kind seiner Rasse ganz nach seinen Vorlieben individuell zu gestalten. Regleroptionen im Vergleich zu früheren Elder Scrolls Teilen konnte ich an keiner Ecke bewusst vermissen.

Der Spielstart / Kalthafen

Das Abenteuer begann diesmal – im Unterschied zu meinen letzten Besuchen der Welt von Elder Scrolls Online – dort, wo es auch im fertigen Spiel beginnen wird: In Kalthafen, der Ebene von Molag Bal im Reich der Vergessenen.

Euer Aufenthalt in Kalthafen dient vor allem als Tutorial für das Spiel und soll euch in die Grundlagen einführen, ohne euch dabei zu nerven, wenn ihr schon alles kennt. Und das funktionierte relativ gut. Sobald ich Kalthafen durchquert hatte, war ich mit den Grundlagen der Steuerung sowie der Grundgeschichte von Elder Scrolls Online vertraut.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich mich für einen Drachenritter mit Schwert und Schild sowie einen Dunmer entschieden hab. Insgesamt führte mich das in die Storyline der Dunkelelfen und dementsprechend landete ich am Ende des Tutorials in Ödfels.

Ödfels

Ödfels ist das erste richtige Gebiet nach dem Tutorial. Ich möchte nicht lange in ausschweifende Erzählungen abschweifen, um nichts vorweg zu nehmen. Als Fazit zu Ödfels lässt sich sagen, dass man als Drachenritter mit Einhandschwert und Schild oder auch mit dem Zweihandschwert auf Ödfels nur wenig bis gar keine Probleme zu haben scheint und alles locker flockig aus der Hand ging.

Morrowind

Morrowind

Darauf hatte ich mich gefreut. Direkt nach Ödfels gelangte ich bereits in das Gebiet, das ich am dringensten zu Gesicht bekommen wollte. Und meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht. Morrowind wartet mit der vertrauten Umgebung auf, hübsch in die Grafik von Elder Scrolls Online geschnürt und optisch fand ich keinerlei Makel.

Die Landschaft präsentierte mir ihre pilzige, bewachsene Seite ebenso wie die felsigen, von Lava durchzogenen Gebirgsgebiete. Auch die Quests wirkten sehr vielseitig und es war immer etwas los. Im Vergleich zu Ödfels hatte ich hier jedoch das ein oder andere Problem mit den Gegnern, gerade dann, wenn es einmal mehr als zwei wurden.

Das Kampfsystem

Kämpfe in Elder Scrolls Online laufen ganz anders, als ich es erwartet hatte. Als Referenzmodell hatte mir bisher Tera gedient, in dem das MMO-Skillsystem in Kombination mit dem eigenen Zielen mit der Waffe nur mehr schlecht als recht umgesetzt worden war. In Elder Scrolls Online erwartet einen jedoch der klassische Kampf aus Skyrim – wenn auch die Option des „einen halben Meter nach rechts ausweichen und dadurch keinen Schlag kassieren“s weggefallen ist.

Die Skillleiste bietet hier lediglich eine Erweiterung des Zauberbuttons und bietet an dieser Stelle praktisch eine Kompensation dafür, dass man das Spiel nicht jederzeit anhalten und so den ausgerüsteten Zauber nach Belieben wechseln kann. Das Erlernen von Fähigkeiten läuft in Elder Scrolls Online sehr unkompliziert und die reiche Auswahl bietet einem immer mehrere Möglichkeiten, einen Punkt sinnvoll zu investieren, während sie stets gespannt hält, was als nächstes freigeschaltet wird.

Die Spielwelt

Versteck

Elder Scrolls Online stützt sich, wie schon Skyrim, auf reine Handarbeit, was die Landschaftsoptik betrifft. Computergenerierte Landschaften wie in Oblivion findet man hier nirgends. Sollte die Landschaft tatsächlich computergeneriert sein, dann wurde der Algorithmus seit Oblivion wohl grundlegend überarbeitet – was ich zu bezweifeln wage.

Optisch ist die Welt ein Augenschmaus, mit der große Titel wie World of Warcraft oder Star Wars definitiv nicht aufwarten können. Auch wenn die Grafik nicht Next-Generation ist – und das ist von einem MMO auch gar nicht verlangt – ist sie dennoch jederzeit hübsch anzusehen und keinesfalls eckig, kantig, hässlich, pixelig oder wie auch immer andersartig verstümmelt.

Fazit

Ebenherz

Auch wenn Elder Scrolls Online kein durch und durch perfektes Spiel ist, hat es in meinen Augen definitiv das Zeug dazu, anderen Anwärter um den Kampf als bestes MMO mit monatlichen Gebühren mehr als nur Konkurrenz zu machen. Das Abomodell in Verbindung mit der Altersbeschränkung sollte die Grundlage für eine solide, ordentliche Spielerbasis mit Niveau bilden und „Gesindel“ fern halten. Von ESO bin ich definitiv begeistert.


Über den Autor

Ich bin der Administrator und Besitzer von ElderScrollsPortal.de, ehemals Scharesoft.de. Hier kümmere ich mich um alles mögliche was so ansteht, dazu gehören Newsmeldungen, Einstellen neuer Downloads und die Entwicklung neuer Features für das Portal.

Zusammen mit Deepfighter habe ich an der offiziellen deutschen Übersetzung von Skyrim sowie Elder Scrolls Online mitgewirkt. Für Skyrim bin ich unter anderem auch für das inoffizielle Director's Cut verantwortlich.